Die Jahre 1995 und 1996

Die Fasnet 1995 stand unter dem Motto „isch d’Zitt au schwer – lach debei, s’könnt schlimmer sei’!“; und die Fasnetrufer hatten was zu lachen. Die in Baden Baden ausgeheckte Idee hatte Formen angenommen und zwar weibliche. Die Zunftehrenmütze 2005 wurde erstmals an eine „närrische Dame“ verliehen. Die Rundfunkmoderatorin des Südwestfunks Sigi Harreis. Ehrennarrenmeister Wolfgang Herterich laudatierte und seine Freiburger Hexen nahmen es zum Anlass, ab dem Schmutzigen Dunnschdig den Bertold-Schwarz-Brunnen mit einem „weiblichen“ Fasnetrufer zu dekorieren.(BILD) Die Badische Zeitung meldete „Top-Programm und neue Ohrwürmer“; Ronald Binder erzählte mit hintergründigem Witz –ohni g’loge-, wie er als Fasnetrufer zum Fernsehen kam (Montagsmaler 1994). Markus J. Weber trat als Stroße’feger und der Klamauk beschäftigte sich mit einer „Geburtstagsvorbereitung“ (BILD). Das Quartett kam mit „Rambazamba“ und die Hackpeter kreierten ihren Hit vom „Kalt-warmem-Buffet“.

Das Narrentreffen führe dieses Mal nach Schonach, wo noch lange die Geschichte der „Wagenburg“ erzählt wurde.

Ab dem Schmutzigen Dunnschdig zierte wieder der Narrenbaum die Innenstadt und das Badnerlied schallte über den Rathausplatz (BILD).

„Fasnet im Herzen der Stadt“ feierte man am Samstag in den Sälen der Alemannischen Bühne und am Fasnetsmendig stand ein weiterer Höhepunkt auf dem närrischen Programm. Die BNZ verlieh Joschka Fischer den Narrenpreis, der ihm von Dr. Faust und Mephistopheles (Peter Kalchthaler und Markus J. Weber) (BILD) überreicht wurde. Das Scheibenschlage beendete die Fasnet 1995. Kurz nach der Fasnet musste die Zunft einen herben Verlust beklagen. Werner Hack, verstarb an den Folgen eines tragischen Unfalls bei der Moderation des Umzugs. Die Zunft verlor einen echten Narren, Bühnenhumorist und wahren Freund.

Das offizielle Zunftjahr endete mit der Jahreshauptversammlung im April und Vize Markus J. Weber stellte fest, dass die Frauenquote in der Passivität auf 19,1 % angestiegen war (hät aber mit de Sigi Harreis nix zum due).

Der 1. Mai führte uns über den Schönberg und auch das Sommerprogramm war reichhaltig.

Anfang Juli feierte die Stadt Freiburg ihr 875. Jubiläum und die Fasnetrufer waren dabei. Die Festorganisation lag in den Händen von Ronald Binder, der selbstverständlich „seine Zünftler“ zur Mitarbeit heranzog. Die Zunft bildete beim großen Festumzug das historische Bild der „Marie-Antoinette“ (BILD). Ein Aufwand der sich gelohnt hatte und auch unterm Jahr närrischen Spaß machte.

Das Spectaculum brachte die „Wahl der Weinkönigin“ auf die Bühne und man ließ es sich, nach Fasnetrufermanier wohl ergehen. Ein Tag danach musste die Zunft einen weiteren Verlust hinnehmen. Narrenfreund Heinz Vallon, Chefmaskenbildner der städt. Bühnen verstarb nach kurzer, schwerer Krankheit.

Nach den Exerzitien des Narrenrates nach Nesselwang, wo man mit dem „Bierkenner-Diplom“ verabschiedet wurde, liefen die Vorbereitungen zur Fasnet 1996 schon wieder auf Hochtouren.

Der 11.11. wurde „spritzig“ mit Narrenfreund Hermann Frese begonnen und endete genauso zu späteren Stunde im Deutschen Haus.

Die „besinnliche Zeit“ war vorüber und am 20.1.1996 wurde wieder die Fasnet eingeläutet. „Egal was isch – ebbis geht immer!“ hieß das Motto und der Ehrenmützenträger hieß Hanns J. Ammann, der Intendant der städt. Bühnen Freiburg. Da Sigi Harreis nicht konnte, wurde die Laudatio durch eine andere Dame gehalten. Die Ehrenpräsidentin des Damenelferrates Edith Goldschagg „führte“ den Mützenträger in die Welt der Narren ein. Ein buntes Programm, mit der „Kelly-family“, den Waschweibern, Hackepeter oder dem Quartett lief über die Bühne. Bertold Schwarz fehlte ebenso wenig wie Ronald Binder’s „ohni g’loge“. Hans-Peter Widmann debütierte als eingebildeter Kranker und Rainer Frauenhoffer brachte erstmals den „Bericht aus Bonn“. Auch Altmeister Hebbi Sailer brillierte – was hatte man auch anders erwartet. Die BZ hingegen fand für „derbe Späße“ in diesem Jahr nur Verisse (so nimmt ma de Junge au de Mut).

Bei Narrentreffen in Riedlingen (BILD) festigte man wieder einmal närrische Bindungen in „Schwäbische“ und so nahm auch die Fasnet 1996 ihren Lauf. Kinderbälle, Kappensitzungen, Altennachmittag, Schmutziger Dunnschdig (dies Johr wieder im Hem’ un im Häs) zeigten die Vielfalt der Freiburger Fasnet und auch den Einsatz der Zunft der Fasnetrufer zum Wohle der närrischen Gemeinschaft.

Die Jahreshauptversammlung brachte den Generationenwechsel. Oberzunftvogt Ronald Binder übergab das Szepter in die Hände von Markus J. Weber.

Er 1. Mai im Wasserwerk Ebnet, sowie auch das Sommerprogramm mit Kriminalmuseum und dem Spiel ohne Grenzen ist noch vielen in Erinnerung. Der Klamauk beim Spectaculum brachte den „Freiburger Weiberkrieg“.

Im November durfte Zünftler Gerhard Bobby Deibert seinen 75. feiern und man war sich einig „einmal Clown immer Clown (Bild).

Ehrenmützenträger OB Rolf Böhme stach am 11.11. das erste Fass Narrenbier an und man fieberte schon dem Jahr 1997 entgegen, wenn in Freiburg der 20. Narrentag des Verbandes Oberrheinischer Narrenzünfte stattfinden sollte.

Doch zuvor ließ man sich das Ganter schmecken, dass lt. BZ 3 Minuten zu spät angestochen wurde. Ma sieht halt, die Zeitung passt auf!