[...] Sehr unterhaltsam lästerten die „Zwei Tratschtanten“ (Ralf Sailer und Jürgen Albrecht) über die Männerwelt. In allen schweren Stunden des Lebens hätten sie ihren Männern beigestanden – deren Fazit: „Du bringst mir einfach Pech!“. Hätte eine der Damen Einschlaf-Probleme sei dies in Ordnung: „Das Böse schläft nie!“. Eine Statistik über das Fremdgehen sei ja interessant, aber wenig hilfreich: „Ich brauche Fotos und Adressen!“. Die zotigen Anekdoten über Mann-Frau-Beziehungen kamen beim Publikum gut an. Als Spiel sei bei einer Hochzeit die Aufgabe gestellt worden, auf die Person zuzugehen, die das Leben lebenswert mache – der Barkeeper sei hierauf fast tot getrampelt worden. Auch Stadtpfarrer Rochlitz fand bei den Tratschtanten Beachtung: So hätte dieser bei einem Besuch im „Badeparadies Schwarzwald“ vom Schwimmen Abstand genommen: „Eine falsche Bewegung und das alles ist Weihwasser“. Der Besuch in der „gemischten Sauna“ habe ihm dagegen wenig ausgemacht: „Die paar Protestanten dort stören mich nicht!“. Ob ihre Männer hingegen mit dem Trinken aufhören wollten sei bislang ungeklärt – sie würden noch schwanken. Eine Nachbarin sei zuletzt mit dem Liebesspiel ihres Mannes unzufrieden gewesen – dieser habe sich darauf mitten in der Nacht angezogen, um sich „eine zweite Meinung einzuholen“. In ausgelassener Stimmung folgte das Publikum den Ausführungen der „Tratschtanten“ und schunkelte bei den musikalischen Einlagen fleißig mit.
Eine „Schnitzelbank“ lieferten Rolf Berenz und seine Mannen von der „Zunft der Fasnet-Rufer“: Die Freiburger Zunft ist seit 80 Jahren in der Freiburger Fasnacht aktiv und der Auftritt in Emmendingen war der erste außerhalb des Freiburger Stadtgebiets seit 50 Jahren. Mit liebevollen Darstellungen, die auf einer Leinwand skizziert waren, widmete sich Berenz in seinen Moritaten den großen politischen Themen und internationalen Politikern ebenso wie der Lage der Nation nach der Bundestagswahl. Musikalisch begleitet wurde er hierbei von Stephan Frank. „Ja, do leg`s di nieder“, sang Berenz im Refrain, ergänzt mit „und stehst nimmer auf“ vonseiten des Publikums.
Ein Glas, eine Flasche Wein und einen Korb, um diese zu transportieren: Mehr benötigte „S` Marieli“, die „Weinkönigin aus St. Georgen“ (Rainer W. Frauenhoffer) für ihren Auftritt nicht. „S` Marieli“ berichtete über einen Besuch bei EFG-Präsident Bürklin in der Sparkasse, der sie über die finanzielle Absicherung von Banken aufgeklärt hatte – ihr Fazit: „Darauf trink` ich, ohne Sorgen, ein Gläschen Wein aus St. Georgen“. Es sollte nicht das einzige bleiben. Martin Luther habe sie zuletzt beim Einkaufen getroffen – kein Wunder, war sie doch in einem Reformhaus gewesen. „Egal, wie `lut` die Glocken der Kirche sind – Martin war Luther“, erläuterte sie in schönstem Alemannisch. Die Erklärungen ihres Vaters bezüglich der Politik erheiterten das Publikum – ebenso wie die Vorstellung, Grünen-Politiker Özdemir hätte bei den „Jamaika-Verhandlungen“ CSU-Chef Seehofer das Marihuana-Rauchen beigebracht. Ihre „Ode an den Diesel“ erntete viele Lacher. Am Ende „tankte“ „S` Marieli“ aber doch lieber wieder ein Gläschen Wein aus St. Georgen. Ein Schwank, wie ein Rüpel in Freiburg einfach ihr Weinglas ausgetrunken habe (das allerdings mit Gift versetzt war) wusste genauso wie ein fiktives Gespräch mit einem Schwaben („In Baden gibt es zwar einige hässliche Menschen – die reisen aber meist nach zwei Wochen wieder ab“) zu unterhalten. Am Ende der Bütt war die mitgebrachte Weinflasche leer und das Publikum hatte sich prächtig amüsiert. [...]