„Loss’ sie lache – mir wen’ lache!“ hieß das Motto der Fasnet 2006. Doch das Lachen war der Zunft schon im August 2005 im Halse stecken geblieben...........hatte man uns doch unsere Ehrenmützenträgen 2006 „geklaut“. Ministerpräsident Günter Oettinger hatte sich für den Narrenpreis der BNZ entschieden. Na Ja! Man war sich aber gewiss, dass Günter Oettinger, als erster Gönnermützenträger der Fasnetrufer (siehe Jodele Geburtstag 31.10.2005) den Narrenpreis erhalten würde. Die meisten seiner Vorgänger hatten vor dem Narrenpreis schon die Ehrenmütze erhalten............was soll’s. Die Suche nach einem adäquaten Mützenträger 2006 war erfolgreich. Am 28. Januar durfte die Zunft der Fasnetrufer dem Präsidenten den SC-Freiburg, Narrenfreund Achim Stocker die Ehrenmütze verleihen. (BILD).Laudator Prof. Dr. Wolfgang Jäger lobte in den höchsten Tönen und „Fußballgott“ Stocker konterte.......war man doch in der Oberwiehre Nachbarn.Selbst als „Dumm und Schwätzer“ das SC-Stadion überdachen wollten, gab es für Achim Stocker kein halten........überdacht? Klar; Glücksspiele im Freien sind verboten.Das Programm bot neben der Schnitzelbank, Bertold Schwarz und Dumm und Schwätzer manchen weiteren Höhepunkt. Die „Weinkönigin“ (Rainer W. Frauenhoffer) erklärte dem „grünen“ OB Dieter Salomon, dem „schwarzen“ MdL Klaus Schüle und der „gelben“ Stadträtin Herta König, wie eine „Jamaika-Koalition“ schmecken könnte – nämlich mit Jamaika-Rum und mind. 40 %.Der Klamauk servierte „Narren im Weltall“ (BILDER). Käpten „Kuck“ vom Raumschiff „Sonderpreis“ scharte seine Crew um sich. Offizier „Kick“, Raumsauberkeitsoffizier „Vockt“, Chefingenieur „Spax“, der klingonische Sicherheitsoffizier „Wuff“, Miss O’Bluna, und der Bordcomputer durften genau so wenig fehlen wie der spitzohrige „erste Offizier Dr. Spick“. Geniale Masken geschaffen von Beate Dreher vom „Studio Maskelino“ „retteten“ den leider textlich etwas „seichten“ Klamauk. Trotzdem s’hät Spaß g’macht.Einen glanzvollen Abschluss bot das Fasnetrufer-Ballett unter Leitung von Carina Nievergelt-Schmidt mit einem flotten „Schottentanz“, der schon an „Lord off the dance“ erinnerte. Ein gelungener Einstieg in die Fasnet 2006. Beim Finale wurde auch wieder die Gönnermützen verliehen; diese erhielten Günter Ebi, Klaus Schüle, Peter Schneider und Franz Fuchs für Ihre freundschaftliche Verbundenheit zur Zunft.
Die Fasnet war eröffnet und Reinhard Leßner, der den Bericht zum Zunftabend geschrieben hatte, Gönnermützenträger, Narrenfreund und „närrischer“ Redakteur der Badischen Zeitung....... „den Mann den sie „erl“ nannten!“......ging in den Ruhestand. Man vermisste ihn jetzt schon.
Jetzt gab es kein halten mehr. Die Fasnet 2006 lief. Am 9. Februar schnurrte man traditionell durch die Wirtschaften „Schwarzwaldblick“, „Stube“, „Löwen“ und den „Tröscher“, brachte Stimmung, Humor und Narretei und die Gäste waren wieder einmal mehr begeistert. „Frohsinn für Umme – bringt Stimmung zum Brumme!“
Das Narrentreffen führte die Flecklehäs wieder einmal an den Hochrhein. Die „Waldstädte“ hatten eingeladen. Immer im Wechsel in Waldshut, Rheinfelden, Laufenburg traf man sich in Bad Säckingen – der „Joggele vom Maisenhardt“ war Gastgeber und die Fasnetrufer kamen gern; verbindet doch eine lange, alte Narrenfreundschaft die Waldstädte mit den Erznarren von Freiburg. Man zeigte den Rätschentanz auf dem Marktplatz, lauschte dem „Seggelpeter von Trompingen“....äh dem „Trompeter von Säckingen“ und fühlte sich im „Goldenen Knopf“ so wohl wie im „Kater Hiddigeige“.....von dem bereits Joseph Viktor von Scheffel schrieb; „Hiddigeigei spricht, der Alte – „Pflück’ die Früchte, eh’ sie platzen; wenn die mager’n Jahre kommen, saug’ an der Erinn’rung Tatzen!“ Bad Säckingen auch an Fasnet immer ein Erlebnis!
Bald hatte die „Heimat“ die Zunft wieder. Das Standartprogramm „rollte“ an. Die Kappensitzungen der BNZ am 16. und 17. Januar brachten die „Häs“ wieder auf die Bühne. Wie schon am Zunftabend begeisterten „Dumm und Schwätzer“ (Stefan Weber und Karl Heinz Metzer) –BILD-, Bertold Schwarz (Peter Kalchthaler) oder das Fasnetruferballett –BILD-.
Mittlerweile tollte der Narrensomen auf den „eigenen“ Festen über die närrische Rostra (3xBILD)
Der Regierungspräsident, Ehrenmützenträger, Sven von Ungern - Sternberg lud am 20. Februar zum „Sturm auf den Basler Hof“. Die Flecklehäs eröffneten mit dem Taganruferspruch und Münsternarr Markus J. Weber (....rein zufällig auch Zunftvogt) machte in seinem Prolog das Regierungspräsidium zum „Narrenhaus“.
Nach dem der Narrenbaum am Mittwoch geschlagen und geschmückt war, konnte er mit viel „Getöse“ und tatkräftiger Hilfe der badenova am Schmutzigen Dunnschdig auf dem Rathausplatz aufgestellt werden. „Nehmt ab die Seile und die Stützen...........“ hallte es über den Platz und die Fasnetrufer begrüßten den „Recken der Narretei!“ mit dem Rätschentanz.......der den „Großen“ Hästräger vorzüglich vom Narresome vorgetanzt wurde. Der „Hemdglunkerball“ im Hotel Rheingold bescherte der Zunft die Aufnahme des Setzlings Ralf Sailer, der alt grünes Gewächs (also als Setzling) BILD in einem Blumentopf allen den „Kümmel rieb“. Ein sehr gelungener Auftritt und man war sich gewiss, mit Ralf einen weiteren Humoristen gewonnen zu haben. Jürgen Bohner wurde für 33 Jahre Aktivität mit dem VON-Orden in gold geehrt und Klaus Burchard BILD lies sich die Fasnetsuppe schmecken.Am Fasnetsamstag „stieg“ der 3. Freiburger Fasnetball im Hotel Rheingold. Die Gäste und auch die Zünftler hatten sich viel Mühe gegeben ein passendes Kostüm zu kreieren. Von der „Milka Kuh“ über „zwei Hühnen“ einen „Scheich“ oder „Vogelscheuchen“ war alles vertreten. Ein Narrenfest vom feinstenDer Fasnetsonntag begann mit der Hästrägermesse in St. Martin. Pater Ludwig hatte eingeladen und die Kirche war mehr als gut gefüllt. Unter dem Motto; „Lasst uns dankbar sein, dass es Narren gibt. Ohne sie könnten wir anderen keinen Erfolg haben!“ So war die Hochzeit der Fasnet 2006 eingeläutet. Die große Straßenfasnet füllte die Innenstand mit Narren und die „Oldiatoniker“ um Narrenfreund Adolf Lutz „handörgelten“ im „Schwarzen Gaul“ am Münsterplatz. Die Fasnet lief und keine wollte und konnte sie aufhalten.Am Fasnetsmendig sollte nun ein besonderer „Kracher“ den Tag unvergessen machen. Der „geklaute“ Ehrenmützenträger, Ministerpräsident Günther Oettinger erhielt den Freiburger Narrenpreis der BNZ (BILD). Das „erste passive Mitglied“ der Fasnetufer (man hatte ihn am 31. Oktober 2005, am 75. Geburtstag vom Jodele aufgenommen) dem diese „Ehre“ zuteil wurde. Zunftvogt Markus J. Weber begrüßte mit dem Suppenspruch (BILD) die „Landesmütze äh die Landespitze“ und Rezzo Schlauch laudatierte in seiner gewohnt „liebenwürdigen“ Art.Der Fasnetdienstag brachte wieder einmal und „vollkommen überraschend“ den Schluß der Fasnet. Der Ignaz wurde operiert BILD und überlebte „doch nicht“ und man trug in zu Grabe (ausnahmsweise zum ersten mal dabei der „ältere“ Narresome BILD) und der Pfarrer BILD übergab die sterblichen Überreste dem Feuer.
Die Fasnet 2006 sollte mit dem „50. Scheibenschlagen“ am Hirzberg enden (am 19.2.1956 durch die Zunft in Freiburg wieder einführt), musste aber angesichts der Schneemassen abgesagt werden (wieder um e Jubiläum b’schisse worre). Nichts desto trotz gedachte man dem 5. März 1895 als die Freiburger Zeitung schrieb „das Schnee und Eis die Jugend nicht abhalten konnte, an der „alten Fastnacht“ die schöne alte Sitte des Scheibenschlagens auszuüben“. Die erste urkundliche Erwähnung des Scheibenschlagens in Freiburg stammt übrigens vom 1. März 1606. Nun war die Fasnet 2006 rum...........aber das Zunftleben ging ja noch weiter. Ehrenmützenträger Prof. Dr. Helmut Engler feierte seinen 80. Geburtstag und er 1. Mai führte die „Wanderzünftler“ von Gottenheim über Hochdorf an den Eselswinkel zu Dakota-Ranch. „Massen“ strömten und auch dieser 1. Mai wird manchem in Erinnerung bleiben.Weitere Geburtstage galt es gebührend zu feiern. Manfred „Mani“ Herr feierte am 20. Mai seinen 65.-ger mit einem „Tennenabend“ am Schluchsee und Peter Kalchthaler (MA) lud am 1.6. in den Innenhof des Wentzingerhauses zu seinem 50-ger ein.Der Kindergarten „Tausendfühler“ in Freiburg-Haslach lud am 24. Juni zur Eröffnung seine Zahlengartens ein, zu dem die Zunft bereits 2004 eine Spendenaktion gestartet hatte – was lange währt........!Das Sommerprogramm führte zu einem Stadtteilrundgang nach Günterstal und Johannes Korthaus erklärte und erläuterte den Stadtteil.Die Geburtstage rissen nicht ab. Wolfgang Kiss feierte am 24. August seinen 50-ger und erhielt, wie bereits im Juni Peter Kalchthaler, den „goldenen Siegelring“ der Zunft. Herbert „Dupfe“ Erhart beging am 30.8. seinen 77.-ger (...e Schnapszahl) und wurde am Spectaculum ebenfalls mit dem Zunftring geehrt; zählt de „Dupfe“.....t’schuldigung de „Herr – Dupfe“ (ma sagt jo au Herr-Depfel) doch, nebem Weber-Chef, zu den „dienstältesten“ Zünftler BILD (Eintritt 1948). Am 9. September, beim Spectaculum suchte die Zunft das „deutsche Superfest“. BILDER: Weinkönigin Adelgunde Pföpferli, Spargelkönigin Asparagia XVI.(die XVI.- ihr Vater hieß Benedikt) , Heidekönigin Clodhilde die Ungetaufte, Drag-Queen Amanda Christopher, eine Damenelferin und ein Messdragoner buhlten um die Gunst des Moderators D.T.K. und des Marktmeisters „Sigi Gnädig“.
Und die Feste rissen nicht ab. Am 16. September ehelichte Zünftler Alexander Schöpe (aus dem sollte in 5 Jahren noch was b’sunders werre) seine Heike BILD und die Zunft stand Spalier um das neue Glück einzurätschen.Doch auf jedes Lachen folgt auch ein Weinen. Am 27.September verstirbt unser Ehrenmützenträger und Freund Conrad „Conny“ Schroeder BILD. „Monsieur Oberrhein“ wie er liebevoll genannt wurde wird auch uns unvergessen bleiben.Doch die Zeit, sie eilt im Sauseschritt......... im Oktober „verabschiedete“ sich der Narrenrat zu seinen Exerzitien an den Bodensee.....wohin? klar nach Konstanz. Zündende Ideen, tolle Einfälle sollten das Ergebnis sei, und sie waren es auch. Neben der „Imperia“ am Hafen traf man auch den „Bischof von Konstanz“, den Fasnets-Papst der Schneckenbürgler Paul Bischof, der über 20 Jahre lang zusammen mit Helmut Fassnacht die „Konzilfasnet“ steuerte. Ein Treffen der „Superlative“ Schreiben, das den Chronisten heute noch mit Stolz bewegt. Urgesteine gibt’s zu Hauf. Alfred „Jodele“ Kalchthaler durfte im Oktober sein 35-jähriges, ununterbrochenes „Stadtratsjubiläum“ feiern (den Job macht doch kei „G’sunde!) und schon wieder stand der 11.11. vor der Türe. Bürgermeister Ulrich von Kirchbach (BILD) stach des erste Fass Narrenbier an und Brauereichef Maximilian Erlmaier und Zunftvogt Markus J. Weber nahmen den ersten Schluck. Anschließend ging’s mit der „kleinen Besetzung“ BILD von Frl. Mayer’s im Brauereiausschank rund! Man freute sich auf die kommende Fasnet 2007 und es war Allen anzumerken, wie wohl sie sich fühlten (BILD 2xSchöpe+Rugele).Am Abend verkündete der Münsternarr das Motto der Fasnet 2007 „Sin’ nit traurig, lieber froh! – zahle’ muen mir sowieso!“ und der Startschuss war gegeben. Auch für 2007 hatte man sich schon einiges vorgenommen, sollte doch ein neuer Ehrenmützenträger die Zunft zieren, ein neues „Duo“ die närrische Bühne betreten und auch Möhringen zum Narrentreffen einladen. Man durfte gespannt sein und war voller Vorfreude.