„Sin' nit traurig – lieber froh! - zahle' muen mir sowieso!“ hieß das Motto der Fasnet 2007. Die Miau-Zunft hatte das Protektorat übernommen und zum ersten mal gab es den Narrensprungbändel auch für den Narresome..........und der war do d'rauf bockstolz! Die Narrenfreundschaft mit den Schwenninger Narrenzunft jährte sich zum 50.-sten mal, Zunftvogt Markus J. Weber überbrachte, auch in seiner Eigenschaft als Zunftkanzler der BNZ, am 6. Januar die Glückwünsche an den Neckarursprung und gratulierte gleichzeitig unserem Gönnermützenträger Max Glass zum 75. Geburtstag. Beim Feierlichen Zunftrat am 12.1. wurde Zünftler Heinz Krissmann, für seine Verdienste um die Freiburger Fasnet, mit dem Strahlenorden (BILD 1) der BNZ ausgezeichnet. Hans-Peter Widmann wurde zum Zunftrat ernannt und Karl Heinz Metzger und Stefan Weber wurden mit dem zweithöchsten Orden, dem goldenen Rätschenorden geehrt.
Am 19. Januar feierte Lisbeth Widmann ihren 75-ger und der Flecklehäs-Narresome tanzte für sie, vor dem Schwabentor, den Rätschentanz. Ein neues Narrenbuch erblickte das Licht Welt. In einer Neuauflage des Buches von Wolfgang Herterich von 1974, stellten Peter Kalchthaler und Hans Sigmund das Buch „Hexen, Lalli, Flecklehäs“ vor; einen „Führer durch die Freiburger Fasnet“; natürlich von und mit den Fasnetrufern. Am Samstag, den 20. Januar war es dann soweit. Die Fasnetrufer hatten zum Zunftabend geladen und alles was Rang und Namen hatte wollte es sich nicht entgehen lassen, wie Bürgermeister Ulrich von Kirchbach die Ehrenmütze entgegennimmt. Mützenträger 2006 Achim Stocker laudatierte auf Ulrich „vom Kirchturm“; (BILD 3) Ein sehr gelungenes Duo. Ein spritziges Programm ging über die Bühne und die Humoristen der Zunft brillierten wieder einmal mehr. Beim Finale überreichte Regierungspräsident und Ehrenmützenträger Sven von Ungern-Sternberg den „Basler-Hof-Orden“ an Fasnets-Urgestein Alfred „Jodele“ Kalchthaler für seine Verdienste um die Fasnet am badischen Oberrhein und darüber hinaus (BILD 4). Der Startschuss war gegeben, die Fasnet 2007 war in vollem Gange. Hubert Holzmann hatte den Narresome fest im Griff und brachte ihm den Rätschentanz bei (BILDER 5). Nach der Protektoratsübergabe „entfloh“ man zum Narrentreffen in die „letzte badische Bastion“ nach Möhringen an der „meist“ versunkenen Donau. Alte Narrenfreundschaft wurde gepflegt (Kügele hoi) und Neue geknüpft. Die „4 Schanzen-Tournee“ ging am 1.2. über die Bühne und Weinkönigin „Rainerle“ musste in Ermangelung einer musikalischen Nummer, seine Gruppe allein durchbringen.....was ihm vorzüglich gelang.
Am Aktivenkinderball am 3. Februar „tobte“ sich der Narresome wieder mal so richtig aus und zeigten mit dem Rätschentanz, dass es genau so gut (wenn nit noch besser...) wie bei den Großen geht.
Die „Großen“ fuhren vom 2.-4. Februar zum Narrentreffen an den Hochrhein, nach Waldshut. Die Daheimgebliebenen (BILD 6) nahmen beim Umzug in Gundelfingen teil. Waldshut, Traditionzunft des VSAN brachte ein „närrisches Novum“. Zur Freinacht konnte man in einem eigens eingerichteten „Maskendepot“ sein Holz, Rätsche, u.s.w. abgeben, damit das „Zeug“ beim Fasnet mache in der Nacht nicht stört...........und so Mancher tat es; so ebbis nennt man Brauchtum! Unsere Unterkunft befand sich in „Räbenheim“, also in Oberlauchringen im Hotel Feldeck. Einem verschlafenen, verträumte Örtchen unweit von Waldshut (2011 wird man diese Fasnet erneut heimsuchen). Ein grandioser Umzug (de Vogt hät de Barre trage) beendete dieses Wochenende, dass noch lange im Gedächtnis bleiben wird.
Am 7.2. feierte unser Ehrenmützenträger Sven von Ungern-Sternberg seinen 65.-sten Geburtstag und die Zunft überreichte ein Sektpräsent mit „Sondercuvet“. Doch die Fasnet stand auch in Freiburg nicht still. Die Kappensitzungen der BNZ brachten die ganze Vielfalt der Freiburger Fasnet..... in erster Linie die der Flecklehäs. In der Schnitzelbank, eine Tradionsnummer, befasste sich Markus J. Weber mit großen Politik, die Tratschtanten (Jürgen Albrecht und Ralf Saier) plauderten an der Haltestelle, die „12-Halbe“ (Dieter Hauk, Hubert Holzmann, Mike Krismann, Martin Oberle-Hasenfraz und Stefan Weber) unterhielten vorzüglich, Markus J. Weber rückte als „Künstler“ die Welt der Kunst ins närrische Licht, Peter Kalchthaler sinnierte als Magister Bertold Schwarz, witzig, spritzig und gekonnt über das urbane Zeitgeschehen. Das Duo „Dumm und Schwätzer“ (Karl Heinz Metzger und Stefan Weber) brachten, wieder einmal mehr, den Saal zu rasen und hatten die Lacher auf ihrer Seite. Carinas Ballarinas (Andi Busch, Rainer Frauenhoffer, Markus Fischer, Bernd Huentz, Hubert Hozmann, Jochen Harder und Hans-Peter Widmann) eingekleidet von Eva Holzmann, gestylt von Beate Dreher und Melanie Steiger und choreographiert von Carina Nievergelt-Schmidt, schwebten „Über den Wolken“ und setzten den grandiosen Schlußpunkt der Kappensitzungen (BILDER 7).
Die Fasnet kam in die heiße Phase. Nachdem am Montag das Regierungspräsidium erstürmt wurde, konnte, nach der Fällaktion am Mittwoch, am Schmutzigen Dunnschdig der Narrenbaum (BILD 8) gestellt werden. Wieder mal war nun weithin sichtbar, dass in der Stadt der Narr das Regiment übernommen hatte. Bertold Schwarz und „Martin der Münsterhase“ (der Münsternarr ZV Markus J. Lag krank im Bett) entmachteten den OB und die Häs tanzten um den Narrenbaum. Die Zunft feierte erstmals in den Räumen der Alemannischen Bühne und der Abend geriet zu einem närrischen Erfolg. Die Hästrägermesse und die Stroßenfasnet waren Programm am Sonntag und der Montag stand, nach der Ratsuppe, ganz im Zeichen des Umzuges. Angeführt vom „Stander“ und „Barren“ zog auch der Narresome (BILD 9) durch die Stadt. Der Fasnetsdienstag bescherte wieder einmal die Operation, die nun vom Team „Schmerz + Frei“ (Ralf Sailer und Alexander Schöpe) expliziert wurde; so mancher bekam sein Fett ab! Die Fasnet war wieder einmal vorbei, nicht so das Zunftleben.
Am Samstag, den 24.2. lud Zünftler Peter Bilger zu seinem 70-ger ins „Eschholzstüble“ ein, am Sonntag, den 25.2. flogen zum 50-sten Mal (2006 musste aufgrund der Schneemassen abgesagt werden) die Scheiben vom Hirzberg und beendeten die alte Fasnet. Am 28.2. feierte man den 70. Geburstag von Zünftler Franz Albrecht und man ernannte ihn zum Ehrenfasnetrufer; also immer noch Feschtli „Schlag auf Schlag“. Gönnermützenträger Ludwig Zapf feierte seinen 80-ger, Gönnermützenträger Manfred Stather erhielt das Bundesverdienstkreuz, die BZ suchte den „Freiburger des Jahrhundert“ unter den Vorschlägen unsere Ehrenmützenträger Eugen Keidel (1976), Rolf Böhme (1981), Conrad „Conny“ Schroeder (1985), Wolfgang Jäger (2005) und Achim Stocker (2006).......mol gucke wer's wird! Ehrenmützenträger 1999, Thomas Schäuble bekam die „goldene Maske“ der alemannischen Bühne überreicht und Ehrenmützenträger 1990 Hansjörg Seeh feierte seinen 70. Geburtstag.
Am 28. April durfte die einzige Frau der „Mützenriege“ Sigi Harreis ihren 70-ger begehen und die Zunft schickte Glückwünsche nach Mallorca. Doch auch traurige Anlässe brachte der April. So verstarb am 1.4. unser erster Ehrenmützenträger (1975) Hans Filbinger (BILD 10) im Alter von 93 Jahren und am 11.4. mussten man den Tod unseres Gönnerfreundes Horst Rössler beklagen.
Am 10. Mai fand die 73. ordentliche Jahreshauptversammlung statt. Der Zunftvogt berichtete über ein bunt gespicktes, prall gefülltes Zunftjahr, der Kassier über eine „glückliche“ Kasse und die Zunft durfte Franz Albrecht und Wolfgang Friedrich, für 50-jährige Aktivität mit der Holz-Mini-Maske ehren. Das Sommerprogramm war wieder weit gefächert, begann mit der Wanderung am 1. Mai (BILD 11) über den Schloßberg, St. Ottilien nach Ebent und endete dort auf dem Feuerwehrhock. Am 24. Mai wurde in St. Georgen gekränzelt, gepoltert, geböllert und geschossen, denn am 25. Mai heiratete unser „Weinkönigin Marie“ Rainer W. Frauenhoffer seine Nicole. Gönnermützenträger und Presseurgestein Wolfgang Fiek wird am 29. Juni 70 und Ehrenmützenträger Norbert Nothhelfer feiert diesen Runden am 2. Juli. Am 21.7. stieg man, wie schon 2006, dem Freiburger Münster auf's Dach. Nach einer beeindruckenden Führung durch Zünftler Peter Kalchthaler wird wieder gesammelt und die Zunft wird durch den „Kauf“ der Turmkrabbe 111 Steinpate, was durch Urkunde (BILD 12) bestätigt wird. Nachdem am 22.7. die Narresome-Olympiade dem Nachwuchs einiges abverlangte, brachte uns das Sommerprogramm am 25. Juli nach Stuttgart zur Besichtigung des Landtages. Narrenfreund MdL Bernhard Schätzle hatte die Fahrt organisiert und neben dem „politischen“ Stuttgart blieb genügend Zeit, mit Maultaschen, Linsen mit Spätzle, Trollinger u.s.w. auch die „schwäbisch, heimelige“ Metropole zu erkunden. Auch sportliche Aktivitäten gab es bei den Zünftlern. Karl-Heinz Müller und Peter Bleiler nahmen am „Autorennen Schauinsland Klassik 2007“ teil. Mit Karl-Heinz's Mercedes-Benz 230 SL-P belegten sie einen beachtlichen 30. Platz, bei 70 Teilnehmer. Am 22.8. feierte Narrenfreund Dieter Weingärtner seinen 70-ger und die Zunft gratulierte närrisch-herzlich.
Die Vorbereitungen auf das Spectaculum liefen auf Hochtouren und aus der Ortenau kam eine Überraschung. Marionettenmacher Peter Scharte hatte einen Fasnetrufer als „spielbare“ Marionette (BILD 13) gefertigt und stellte diese der Zunft vor. Originalgetreu und perfektioniert stellte sich die Puppe dar, die unverkäuflich und „einzigartig“ bleiben wird. Weitere Geburtstage gab es zu feiern. Gönnermützenträger Werner Kurze wurde am 27.August 70 Jahre alt und Gönnermützenträger Bernhard Sänger feierte am 15.9. seinen 60-ger. Narrenfreund Carlo Alberti (ehem. Rotschriiber vu Opfingen) ging im Oktober in den Ruhestand und wusste schon, dass man sich bald einmal in Padua begegnen würde. Zuvor jedoch, am 8. September lud die Zunft wieder einmal zum „spätsommerlichen Spectaculum“ im Innenhof des Historischen Kaufhauses am Münsterplatz ein. Und Alle kamen. Wieder einmal ein gemütlicher, familiärer, närrischer Fasnetruferhock...........natürlich mit Klamauk. Ein Stoßenfeger (Markus J. Weber) traf auf der Gasse (BILDER 14) so machen Promi; Angie Merkel (Ralf Sailer), Kurt Beck (Hubert Holzmann), Oskar und Gregor „zwei Zwerge“ (Andreas Busch und Stefan Weber) ein „blonder“ Liberaler (Karl Heinz Metzger), Umweltminister Gabriel (Markus Rotzinger) und Gabriele Pauly (Hans-Peter Widmann). Narrenfreund Hans-Dieter Stirba wurde mit der Gönnermütze geschmückt und wieder einmal feierte man bis in die frühen Morgenstunden. Am 29.9. lud Heinz Krissmann zum „bayrischen Frühschoppen“ nach Gundelfingen ein, um seinen 70-ger zu feiern.
Am 20. Oktober berichtete die Badische Zeitung, dass Freiburgs Universität nun „Elite“ sei; Also konnte man nun unseren Ehrenmützenträger Prof. Dr. Wolfgang Jäger nun als „Elite-Mütze“ bezeichnen. Nun ging das Jahr „hinte' nunder“; es „novemberlete an alle Ecke'“. Die Zunft gab, am 10.11. über die Zeitung bekannt, dass der Zunftabend 2008 OHNE Häs stattfinden muß, da der Termin VOR dem 6. Januar liegt und das Hästragen offiziell erst ab den „Dreikönigstag“ erlaubt ist. „Man wird sich aber etwas einfallen lassen“ war vom Zunftvogt zu vernehmen.
Tags d'rauf, am 11.11. wurde in alter Narrenmanier um 11.11 Uhr das erste Fass Narrenbier auf dem Rathausplatz angestochen. Trotz regnerischem Wetter war der Platz gut gefüllt und Bürgermeister Otto Neideck (BILD 15) hatte alle Hände voll zu tun. Abends wurde durch die BNZ und den Laternenanzünder Norbert Keller das Narrenlicht verteilt und der Münsternarr verkündete das Motto der Fasnet 2008; „Geht's überall au rauf un runter – die Narretei geht niemals unter!“; und Narreteien, so der Prolog, gab's in der Vergangenheit in Massen.
Weitere Geburtstage standen ins Haus. Ehrenmützenträger Lothar Späth wurde am 16.11. 70 Jahre alt und Narrenfreund Adolf „Wäscher“ Lutz feierte am 5.12. seinen 75-sten. Die Zunft gratulierte närrisch, herzlich, worauf Adolf Lutz, im Gegensatz zu Lothar Späth, seinen Jahresbeitrag erhöhte. Das Jahr neigte sich nun endgültig. Die Vorbereitung auf die Fasnet 2008, die schon am 5. Januar beginnen sollte lief auf Hochtouren. Die Köpfe der Humoristen rauchten, die Schreibmaschinen, pardon; die PC's, liefen heiß und man blickte auf ein erlebnisreiches Jahr 2007 zurück.
Schlußendlich ging am 31.12. unser Ehrenmützenträger Sven von Ungern-Sternberg als Regierungspräsident in den Ruhestand und übergab sein Amt an Julian Würtenberger (von dem die Chronik bald wieder berichten wird). Wieder war ein Jahr der Narretei, des frohsinnliche Brauchtums der Traditions – und Freundschaftspflege „verflogen“ und 2008 stand vor der Tür. Auch dieses Jahr sollte neue Herausforderungen und Höhepunkte bringen; denkt man nur an den neuen Ehrenmützenträger. Doch davon nächstes Jahr mehr.