Das Jubiläumsjahr hatte bereits am 11.11.2008 seine Schatten geworfen, denn die Breisgauer Narrenzunft, also die Freiburger Fasnet der „Neuzeit“ sollte ihren 75. Geburtstag feiern. Gegründet 1934, also genau so alt wie die Fasnetrufer. Somit war es auch unser Jubiläum. Doch dem „Dachverband zuliebe“ verzichteten die Flecklehäs auf ein Protektorat und somit zeigte die Plakette 2009 das „alte“ Emblem der BNZ. Die Zunft lies dennoch eine eigene Plakette prägen, die als Remake der ersten Blechplatte von 1938, das springende Flecklehäs zeigte (BILD 1).
Vierzehn Tage vor der offiziellen Fasneteröffnung wurde Oberzunftvogt Markus J. Weber eine besondere Ehre zuteil. Die badische Schalmeienkapellen zeichnete ihn mit ihrem „Dackelorden“ aus und Laudator Hans Sigmund eröffnete aller Welt, was es mit dem „J“ im Namen des OZV auf sich hatte; Markus „Jokili“ Weber.....na ja!.
Der Zunftabend rückte näher und man gratulierte zuvor am 17.1.2009 den Narrenfreunden „Gägs“ aus Neustadt zu ihrem 50-jährigen Jubiläum. Ebenso feierte Zünftler Hans-Peter Widmann am 18.1. seinen 40-ger und „feschtete“ auf dem Mundenhof.
Am 24. Januar war es dann soweit, die Fasnetrufer marschierten, gefolgt von Elferrat und BNZ-Geschäftsführung, in der Festhalle St. Georgen ein, der Hellegele-Marsch erklang und der OZV durfte neben „normalen“ Narren auch eine illustere Schar von Ehrengästen begrüßen. Die Ehrenmützenträger Engelbert Bernauer, Hansjörg Seeh, Erwin Lauterwasser, Wolfgang Herterich, Otto Neideck, Ulrich von Kirchbach, sowie OB Dieter Salomon waren genauso närrische eingestellt wie Laudator Manuel Gregor Herder und der neue Ehrenmützenträger Regierungspräsident Julian Würtenberger (BILD 2) .
Nachdem Oberzunftmeister Dieter Niederberger die Fasnet 2009 offiziell eröffnet und das Motto „Narreteien sind gefährlich – nur der Narr isch närrisch ehrlich!“ bekanntgeben hatte und der Ehrenmützenträger gekürt war, schlug die Stunde der Humoristen. Nach Rätschentanz und traditioneller Schnitzelbank (die 55. per anno) zogen die „Tratschtanten“ (Jürgen Albrecht und Ralf Sailer) an ihrer Tramhaltestelle närrisch vom Leder und das Eis war gebrochen. Auch die „Weinkönigin Marie“ (Rainer W. Frauenhoffer) hatte die Lacher auf ihrer Seite und man konnte ihr nur zustimmen „Prösterli und sehr zu Wohle!“. Nach einer „erfrischenden“ Schunkelrunde betrat Thomas Gottschalk (Stefan Weber) die Bühne. Dem Jubiläum der Fasnet entsprechend fragte der „Wer hat's erfunden?“. Ein Klamauk a la Flecklehäs. Ein Brauchtums-Histeriker (Peter Kalchthaler) versuchte Licht in das Dunkel zu bringen und befrage zusammen mit dem Moderator die Gäste; Willy Jäger (Jürgen Albrecht) und seinen Pagen (Jochen Harder), die Elferratspräsidentin (Karl Heinz Metzger), einen Oberzunftmeister a.D. (Martin Oberle-Hasenfraz) die Fasnetskönigin „Miss Flasche“ (Rainer W. Frauenhoffer), den „Groschenjäger“ (Bernd Huentz) sowie den Herrenzwergenrat.
Jeder meinte er häbe die Fasnet erfunden und wollte diesen Narrenpreis gewinnen, dieser jedoch wurde an keinen geringeren als an den „Fasnetspapst MRR“ (Markus J. Weber) überreicht, der immer wieder ausrief; „ Neiiiin ich nehme diesen Preis nicht an!“....was aber nichts half. Weber glänzte einmal mehr in dieser Rolle als Marcel Reich-Ranicki. (BILDER 3). Die Auflösung, wer denn nun die Fasnet erfunden hatte folgte auf dem Fuße; ganz klar die Narren (in diesem Falle die Flecklehäs).
Die „12-Halben“ (Dieter Hauk, Mike Krissmann, Hubert Holzmann, Martin Oberle-Hasenfraz, Stefan Weber und Jürgen Hank) glänzten musikalisch-textsicher sowie lt. BZ „betont grazil-athletsch“.
Bertold Schwarz alias Peter Kalchthaler glossierte witzig und gewohnt messerschaft das Stadtgeschehen. Einen weiteren Höhepunkt setzten wieder einmal „Dumm+Schwätzer (Stefan Weber und Karl Heinz Metzger). Sie berichteten u.a. vom Wasserbett, dass vor Jahren beim Kauf als „Meer der Erotik“ gepriesen wurde – heute heiße es „das tote Meer“.Oder die Sache mit der Angebeteten, die sich verhalte wie der Turm von Pisa; „Sie ist geneigt, aber sie fällt nicht!“
Carinas Ballerinas (Andreas Busch, Jochen Harder, Hubert Holzmann, Rainer W. Frauenhoffer, Bernd Huentz, Andreas Moser und Hans-Peter Widmann) brachten mit dem Holzschuhtanz dem „i“ das Tüpfelchen bei. Einstudiert von Carina Nivergelt-Schmidt und angekleidet von Eva Holzmann, war auch das Ballett 2009 ein Augenschmaus.
Die Regie lag wieder einmal mehr in den bewährten Händen von Dr. Hans-Peter Widmannn und seinem Team Jochen Harder, Jürgen Bohner, Ulrich Krucker; Ralf Sailer und Alexander Schöpe.
Die Gönnermützen 2009 erhielten Narrenfreund Ingo Munkelt (der Löwe aus der Herrenstraße), Bernhard Schätzle MdL und „Ortsrumsteher“ von Lehen sowie der Leiter des Afö, Narrenfreund Walter Rubsamen.
Noch bis in die frühen Morgenstunden tanzte man zu den Klängen der Kapelle „DOMINO“ und die Freiburger Fasnet steuerte auf weitere Höhepunkte zu; es war ja Jubiläumsjahr!
Schnell waren die „Fasnetrufer-Jubiläums-Plaketten“ vergriffen und man war gespannt, was noch alles folgen sollte.
Das Wochenende 31.1./1.2.2009 bescherte der Freiburger Fasnet ein närrisch-bombastisches Narrenfest. Beim nächtlicher Fackelumzug (BILD 4) durch die Innenstand zum Münsterplatz nahmen auch die Fasnetrufer teil. Die Zunfthumoristen standen beim großen Jubiläumsabend im Kolpinghaus auf der Bühne und bestritten das närrische Programm, für das OZV Markus J. Weber als Zunftkanzler der BNZ verantwortlich zeichnete. Hexensabatt und „Freinacht“ leiteten den „Jubi-Sonntag“ ein. Dem Taganrufen, der Narrenmesse in St. Martin und dem Zunftmeisterempfang im historischen Kaufhaus folgte der große Narrenumzug durch die Straßen der „närrischen Schwarzwaldhauptstadt“. Angeführt durch den Münsternarren (Markus J. Weber) und den Narrenbüttel (Rainer Graf) zog sich der närrische Lindwurm auch über den Münsterplatz, von wo aus der Umzug durch den SWR-3 live übertragen wurde. Im „historischen“ Häs stellten sich die Erznarren dar und Zünftler Dieter Holzmann verkörperte den „Ur-Fasnetrufer“ anno 1936.
In einer Kutsche folgte „Prinz Carneval“ (Peter Bleiler) (BILD 5+6) und ein weiterer Landauer „beförderte“ Oberzunftmeister Willy Jäger (Jürgen Albrecht) mit Damenelferratspräsidentin (Karl-Heinz Metzger) nebst Pagen (Simon Albrecht) (BILD 7). Die Stadt war voller Narren und alle Untergliederungen der BNZ zeigten Präsenz zum 75. Geburtstag. Zünftler und Narrenmeister Paul Teike moderierte mit Sonja Schrecklein und Prof. Dr. Werner Metzger (BILD 8) den Umzug im Fernsehen und Freiburg war der „Nabel“ der närrischen Welt. Knapp 40.000 Zuschauer säumten den Weg des närrischen Spectaculums. Die Narrenfamilie feierte.
Doch das Zunftleben der Fasnetrufer stand, nach diesem Event, nicht still. Am 5. Februar startete man zur „4-Schanzen-Tournee“ durch die Lokale „Schwarzwaldblick“, „Stube“, „Goldener Löwen“ und den „große Meyerhof“ und brachte das närrische Programm „unters Volk“. Wieder einmal mehr mit nachhaltigem Erfolg.
Die Sparkasse zeigte die Marionetten-Ausstellung von Peter Scharte, die auch mit Hilfe unserer Zünftler aufgebaut wurde.
Ebenso war es uns eine närrische Freude als wir erfuhren, dass die BNZ wieder einmal einem Fasnetrufer-Gönnermützenträger den Freiburger Narrenpreis verleihen wird. Narrenfreund Horst Kary, (BILD 9) Chef der Sparkasse, war der Auserkorene und auch die Flecklehäs freuten sich mit ihm.
Am 7. Februar feierte unser „Gettikind“, die Zunft der Fuhrleute auch ihr 75-jähriges Bestehen. Als Getti waren wir, sowie auch die Gotti (d'Herdmerer Lalli) beim Fest dabei. Man gratulierte recht närrisch und gab der Freude, auf noch viele närrische Jahre Ausdruck.
Nachmittag hatte der Narresomen das sagen. Der trieb es wieder närrisch bunt beim Aktiven Kinderball in der alten Kirche in Littenweiler. Eine Traditionsveranstaltung an die auch heute noch „gestanden Narren“ gerne zurück denken und die Erinnerung an die närrische Kinderzeit ihnen immer wieder eine Träne aus dem Knopfloch drückt.
Am 8. Februar nahmen die „Daheimgebliebenen“ beim Umzug in Gundelfingen teil, während sich das Gros, bereits seit Freitag, beim VSAN-Narrentreffen in Kisslegg/Oberschwaben närrisch-gütlich tat.
Eine kurze Verschnaufpause gab uns der Anfang der Woche, denn schon am Mittwoch rief die BNZ zur Generalprobe und am Donnerstag und Freitag, standen die Humoristen der Zunft bei den Kappensitzungen auf der Bühne. Ungeachtet der Anfeindungen aus dem Internet (unsere „Katzenfreunde“ bombardierten uns mal wieder) war man sich gewiss, auch diese Abende werden mit dem Programm der Fasnetrufer zu einem Höhepunkt der Fasnet anwachsen. Münsternarr, Schnitzelbank, Tratschtanten, 12-Halbe, Bertold Schwarz, der Klamauk, Dumm+Schwätzer sowie Carina's-Ballarinas begeisterten das närrische Auditorium.
Der Sonntag brachte den Hästrägern wieder einmal mehr etwas Bewegung. Man nahm beim Umzug in Merdingen teil, war sich aber bald sicher, dass „diese Fasnet nit unser' Fasnet isch!“ (was sich in späteren Jahren dann auch zeigen wird Anm.d.Chronisten).
Für die Humoristen war der Sonntag „Arbeitstag“; sie standen wieder beim Seniorennachmittag auf der Bühne und bereicherten das närrische Programm.
Der Montagmorgen bließ zum Narrensturm auf das Regierungspräsidium. Um 11.00 Uhr stürmten die Narren des VSAN, VON, Hegau, Schwarzwald, Kleggau, Ortenau unter „Führung“ des Münsternarren, der Fasnetrufer und der Freiburger Hexen den „Basler Hof“. Regierungspräsident und „Neu-Ehrenmützenträger“ Julian Würtenberger begrüßte die Narrenschar und er machte auch seiner Mütze alle Ehre.
Die „heiße Phase“ war angebrochen. Am Mittwoch, den 18.2. wurde im Ottilienwald der Narrenbaum geschlagen, geschmückt und „verstaut“ damit er am Tag darauf unbeschadet auf dem Rathausplatz aufgestellt werden konnte. Denn der Schmutzige Dunnschdig gilt als Hochtag der Fasnet. Mit „Ross und Musikanten“ wurde der Baum auf den Platz geführt und mit tatkräftiger Unterstützung durch die Mannen der badenova (des war mol d'FEW-Freileitung) in die Senkrechte gebracht. Der OB wurde entmachtet, Bertold Schwarz und der Münsternarr rieben der Obrigkeit den Kümmel und............Ignaz Fasnet lächelte vom Baum herab auf die Narrenstadt. Es war nun endlich „richtig“ Fasnet.
Am Freitag, den 20.2.2009, 17.54 Uhr erreichte den Zunftvogt und die Zünftler die schreckliche Nachricht, dass unser Ignaz, vom Baum weg, entführt wurde. Jetzt war guter Rat teuer! Die „Entführer“ meldeten sich rasch „ignaz-entfuehrt.de“ und stellten ihre Forderungen. Blasphemie war dieses, sollten doch 11 Fasnetrufer den Rathausplatz, unter absingen des Narrenmarsches fegen. Die Folge wäre gewesen:
a) Stellenabbau bei der Stadtreinigung um 11 Personen
b) Ersetzung des Elferrates durch diese 11 Personen
c) Arbeitslose Bächleputzer (somit Auflösung der Zunft)
d) Besenlose Hexen (die hätte jo au nix meh zum fege g'hett)
Nun galt es zu handeln. In einem „Handstreich“ wurde am Samstagmorgen unser Ignaz aus den Händen der ruchlosen Schufte befreit. Elferrats-Präsident Achim Wiehle konnte als Rädelsführer dingfest gemacht werden und wurde durch „Oberzunft-Richter“ Markus J. Weber und die Narre'bolizei (Mani, Franz, Rainer und Wolfgang) (BILD 10) am Pranger, von der Wodanhalle auf den Rathausplatz getrieben, wo ihm also der Prozess gemacht wurde. Ignaz war frei, kehrte (ohne Bese) in die Reihen der Zunft zurück und der Übeltäter war überführt, gefoltert und verurteilt. Die Fasnet konnte nun ohne weitere „Zwischenfälle“ weitergehen............mei was war des für ein Spaß!
Doch bei jedem Spaß darf man die Realität nicht vergessen. Am gleichen Freitag verstarb unser Gönnerfreund und Mützenräger Ehrenfried „Fritz“ Engel nach kurzer, schwerer Krankheit. Wieder einmal zeigte sich wie nah doch „Lachen und Weinen“ beieinander sind.
Am Fasnetsamstag feirte man in der alemannische Bühne „Flecklehäs im Herzen der Altstadt“. Bei Tanz und Schwoof freute man sich natürlich über die glückliche Rückkehr unseres Ingnaz's.
Traditionsgemäß fand am Sonntag die Hästrägermess in St. Martin statt, die Strassenfasnet bracht die Narren auf die Straße und Freiburg wurde, wieder einmal mehr, zur Narrenmetropole.
Der Fasnetsmendig, eingeläutet durch das Taganrufen, bescherte Freiburg einen neuen Narrenpreisträger. Gönnermützenträger Horst Kary war gerührt, durfte (oder musste) doch ebenfalls ein Mützenträger der Fasnetrufer die Laudatio halten. Ehrennarrenmeister Wolfgang Herterich (Preisträger 2008) fand wie immer die richtigen Worte und machte es Horst Kary etwas leichter die „Schwänzlekappe“ mit der Zunftratsmütze der BNZ zu wechseln. Der Suppenkoch (Markus J. Weber), Bertold Schwarz (Peter Kalchthaler) und die Tratschtanten (Jürgen Albrecht und Ralf Sailer) unterhielten, mit „Hexenschuss“ und „BNZ-Clownerie“ die närrischen Gäste und man konnte mit dieser Ratsuppe vollends zufrieden sein.
Der Umzug zeigte die Vielfalt der Freiburger Fasnet und aus allen Regionen der alemannischen Fasnet waren die Umzugsteilnehmer gekommen „einer schöner bunter Narrenkuchen – denn Freiburg hat was Alle suchen!“ So endete der Narrenfeiertag in den Kneipen der Altstadt und den Narrennestern der Stadtteile.
Am Fasnetzischdig „reiste“ man nach Rust zu den Narrenfreunden der „Hanfrözi“ um beim Umzug teilzunehmen. Abends kehrte man „ermattet“ zum fasnächtlichen Ausklang im Großen Meyerhof ein, freute sich über ein gelungene „Jubiläumsfasnet“, ließ die „tollen Tage“ Revue passieren, verspeiste den sauren Hering, operierte den Ignaz, der, wie immer daraufhin starb, übergab ihn dem reinigenden Feuer, heulte und knirschte mit den Zähnen und war sich sich über eines sicher; „es goht degege!“.
Das Scheibenschlagen am Sonntag den 1. März beendet nun auch die Fasnet 2009.
Doch das Zunftjahr ging weiter. Bereits wurden neue Ideen gesponnen was 2010 „laufen“ könnte, denn eines war jedem klar „Stillstand ist Rückschritt“ und die Fasnet lebt nur durch Bewegung.
Schon am 14.3. gab es das nächste Fest. Zünftler Bernd Götzmann (auch Kanzelar des VON) feierte seinen 50-ger und der OZV überreichte namens der Zunft den „goldenen Siegelring“ (BILD 11).
Am 21.März verstarb nach langer, schwerer Krankheit unser „Lieblingsclown“ Zünftler Gerhard Deibert, den viele nur unter dem Namen „Bobby“ (BILD 12) kannten. Die Zunft war sehr traurig. Jahrzehntelang und Generationen übergreifend war Bobby ein Teil der Freiburger Fasnet geworden, nun musste er „Bühne“ verlassen.
Zwei Tage später, am 23. März verstarb Carin Hackenjos, die Witwe unseres Gönnerfreundes Axel Hackenjos. Ein weitere Schlag für die Zunft. In unseren Gedanken sind wir bei ihnen.
Die Jahreshauptversammlung am 22. April „verjüngte“ den Narrenrat. Hubert Holzmann wurde zum Vizevogt gewählt, nachdem Dieter Hauk (Narrenrat 1996-2003, Vize 2003-2009) nach 13 Jahren nicht mehr kandidierte. Bernd Huentz „beerbte“ Ernst Schüler als Säckelmeister, der nach 44 Jahren sein Amt abgab. Als neue Narrenräte wurden Rainer W. Frauenhoffer, Alexander Schöpe und Ralf Sailer gewählt. Die scheidenden Narrenräte Manfred „Mani“ Herr und Paul Teike wurden ebenfalls durch die Versammlung bedankt. Die Zunft war wieder gut aufgestellt und die ersten Gedanke gingen schon nach 2011. Man hatte sich entschieden anlässlich des 77.-jährigen Bestehens das Protektorat in der Freiburger Fasnet zu übernehmen. Noch lange hin.........aber der frühe Vogel fängt den Wurm.
Doch brachte uns das Jahr 2009 noch Weiteres? Aber sicher!
Der 1. Mai war wieder traditionell ein „Wandertag“. Mit dem Bus nach St. Peter, zu Fuß über den Lindenberg ins Ibental nach Burg am Wald. Von dort mit dem Linienbus (die ganz „A'gfressene“ sind noch weiter g'laufe) nach Ebnet zum Feuerwehrhock – also Absch(l)uß. Die „Fußkranken“ stießen dort auf die „Fußpflegebedürftigen“ und ließen den tag närrisch-kameradschaftlich ausklingen.
Im Mai erreichte uns ein Schreiben unseres „ausgewanderten“ Zünftlers Arno Langer aus Kanada, in dem er der Zunft über seinen „Alltag“ berichtete. Er teilte uns u.a. mit, dass er seine Auto-Nummernschild (BILD 13) der Zunft schenken wolle. (Anm.d.Chronisten: was dann auch geschehen ist ,es hängt heute im Fundus der Zunft) Auch versprach Arno bald wieder zu Besuch zu kommen (Narrenliebe rostet nicht!).
Am 11. Mai durfte Oberzunftvogt und „Urgestein“ Hansjörg Weber seinen 80. Geburtstag feiern. Gesundheitlich zwar etwas angeschlagen, meisterte unser „Weber-Chef“ (BILD 14) diesen Tag mit bravour und auch die Zunft zollte ihm Dank und Anerkennung.
Schon am 29. Juni folgte der zweite 80.-ger. Helmut „Helly“ Widmann (BILD 14a), Majordomus und „graue Eminenz“ (und Schulkamerädli vum Weber-Chef) feierte seinen Jubeltag im Kreise seiner Lieben und seiner Zunftfreunde.
Jodele Alfred Kalchthaler, frische 78 Jahre alt, trat im Juli von der politischen Bühne ab. Nach 38 Jahren im Gemeinderat war der dienstälteste Stadtrat der Freiburger Nachkriegsgeschichte. Auch er ein Urgestein der Fasnetrufer und der Freiburger Fasnet.
Nach langem stöbern und Suchen hatte die Zunft in der Turmstr. 8 nun endlich eine Räumlichkeit gefunden um den Fundus unterzubringen. Lagerung von Häs und Rätschen, Deko-Material, Schnitzelbankbilder, Fahnen, Urkunden u.s.w. konnten nun eingelagert und aufbewahrt werden. Am 25. Juli fand nun ein „Tag der offenen Türe“ statt, um den Mitgliedern zu zeigen, dass sich ihre Investition und Umlage rentiert hatten und auch gut angelegt waren. Zünftler Stefan Weber (BILD 15) und Vivo Hubert Holzmann hatten die Organisation übernommen und die Besucher waren begeistert von diesen Räumen.
Auch der August hielt Manches parat. Zum Sommerprogramm traf man sich am 15.8. zur Besichtigung des alten Straßenbahndepots in der Urachstr. Und am 22.8. stand ein Besuch in der Freiburger Fußballschule des SC im Möslestadion auf dem Programm. Die Teilnehmerzahl war überschaubar aber man wurde gewahr, dass diese Angebote im Sommerprogramm gerne angenommen werden.
Unser Ehrenmützenträger Rolf Böhme feierte am 6.8. seine 75-ger und auch hier gratulierte die Zunft recht herzlich-närrisch. Als nächstem Jubilar durfte man Ehrenmützenträger Erwin Teufel am 4 September zum 70-ger gratulieren. Ja, auch unsere Ehrenmützenträger werden nicht jünger!
Ehrenmützenträger in spe Claudius Stoffel wurde am 9. September mit Gipsarm (er isch vum Rädli g'keit!) bei einem Papstbesuch in Castel Gandolfo (BILD 16)„erwischt“ und Gönnerfreund Heinz Kappen gratulierte man am 14. September zu seinem 80. Geburtstag.
Am 12. September lud die Zunft zum spätsommerlichen Spectaculum und Alle kamen. Statt eines närrischen Klamauk gab es Rosen für die Damen. Oberzunftvogt Markus J. Weber durfte viele Freunde begrüßen unter ihnen u.a. den Möhringer Zunftmeister Willi Gleichauf, Zunftmeister Joachim Wöhrle aus Villingen, die Ehrenmützenträger Rudi Schieler, Julian Würtenberger, Dieter Salomon und Otto Neideck, OZM Gerd Huber, seine Vorgänger Dieter Niederberger und Werner Nageleisen und viele mehr. Ein Höhepunkt des Abend war die Übergabe eines „Gastgeschenkes“ durch Elferratspräsident Achim Wiehle (man erinnert sich „ignaz-entführt.de“). Eine (saubere, nagelneue) Kloschüssel (BILD 17) gefüllt mit edler Schokoladen-Creme – dem sogenannten „Fasnetrufer-G'schiss“......es sah toll aus!
Hiermit „outete“ sich auch nun die „Bohrer- connection“, für die Entführung unseres Ignaz verantwortlich gewesen zu sein; der Elferrat war rehabilitiert.
Die närrischen Gäste verzehrten diesen „süßen Nachschlag“ zuerst kritisch die Schüssel betrachtend, dann aber mit Herzenslust. Ein gelungener, närrischer Gag. Hier zeigte sich wo wahre Narrenfreundschaft steckt. Bis in den frühen Morgen feierte man ausgelassen und dachte schon daran, was in 4 Monaten schon wieder auf dem Kalender stand; die Fasnet 2010.
Doch noch war das Jahr nicht zu Ende. Trotz allem Frohsinn und aller Freude gab es nochmals „Dämpfer“. Am 24. September verstarb unerwartet und plötzlich unser Narrenfreund Rene Schmidt im Alter von 46 Jahren. Eine Woche später, am 1. November, Allerheiligen, mussten wir den Tod unseres Ehrenmützenträgers Achim Stocker betrauern. Auch hier musste die Zunft wieder einmal „loslassen“. Kurz war die Narrenfreundschaft aber intensiv.
Am 11.11. brachte und das Ganter-Fuhrwerk von der Brauerei in die Innenstadt auf den Rathausplatz, wo pünktlich um 11.11 Uhr Bürgermeister Otto Neideck das erste Fass Narrenbier anzustechen hatte, was ihm mit meisterlichem Schlag gelang. Der erste Schritt zur Fasnet 2010 war getan. Man genoss den Tag im närrischen Kreis der Zunftfreunde und war sich sicher; jetzt geht für die nächste Fasnet nix meh' schief!
Am Abend verkündete der Münsternarr das Motto für 2010 „Hängt au Alles in de Miese' – d'Fasnet kennt kei Krise!“ und die Narrenfamilie der BNZ feierte weiter.
Erstmalig feierte auch der Narrensomen „seinen eigenen“ 11.11. und Timo Metzger verkörperte den „Jugend-Münsternarren“ (BILD 18). Routiniert wie (s)ein Alter bewegte er sich auf der Bühne und dem Betrachter wurde klar „uss dem wird mol ebbis!“ (was bleibt dem Betrachter überlassen).
So neigte sich das Jahr dem Ende zu, die Humoristen trafen sich a, 20.11. zum traditionellen „Humoristenessen“ im Landgasthaus Alemannenhof in Mengen, auch in memoriam unseres Narrenfreundes Alfred Matt. Man „zimmerte“ das Programm 2010 zusammen, das sich aber in der nächsten Zeit doch wieder ändern sollte; denn bis zum 16.Januar 2010 war noch e ganz schöne Zitt un Idee' hät's g'nug g'habt!
Wer Ehrenmützenträger werden würde war „intern“ schon bekannt, was „der Jeniger“ aber daraus machen würde nicht. So gab man sich dem „Glauben“ hin „s'passiert jo nix“ und „s'wird schu schiefgehe!“...........niemals aber mehr „hät schu mol was nit g'klappt?“
Die Fasnet 2010 stand vor der Türe und man freute sich und war bereit sie einzulassen.
In diesem Sinne, Narri Narro!