Das Narrenjahr 2010 begann spektakulär. Unter dem Motto „Hängt au alles in de Miese' – d'Fasnet kennt kei Krise!“ startete man närrisch in die..........äh nein, in den OB-Wahlkampf. Noch bevor die Fasnet eröffnet war, begannen unsere Ehrenmützenträger Dieter Salomon (OB) und Ulrich von Kirchbach (OB-Kandidat) die Klingen zu kreuzen. Doch bis zur Wahl sollte noch einige Zeit ins Land gegen.
Nachdem am 7. Januar die Zunfthumoristen Rainer W. Frauenhoffer und Markus J. Weber beim „Benefizabend“ der Narrozunft Villingen brillierten, schlug am 16. 1. 2010 in Freiburg die Stunde der Narren. Der Große Zunftabend mit offizieller Fasneteröffnung war ausverkauft. Hatte doch die Zunft auch bekannt gegeben, dass kein Geringerer als Stadtdekan und Dompfarrer Claudius Stoffel die Ehrenmütze erhalten sollte. Dieses närrische Event wollte sich keiner entgehen lassen.
Pünktlich um 11 nach Achti marschierten die Fasnetrufer mit Stander und Zunftbarren, gefolgt vom hohen Rat der BNZ in die St. Georgener Festhalle ein, der „Helegele“ erklang, die Begrüßung gelang aber es fehlte...........Claudius Stoffel. Da am Abend etwas Frost aufzog, war seine Garagentüre eingefroren und bis Stadtdekan Stoffel seinen „Kram“ beieinander hatte vergingen „qualvolle“ Minuten, die OZM Markus J. Weber wohlfeil zu überbrücken wusste.
Das Programm konnte starten. Der Mützenträger des Vorjahres, Regierungspräsident Julian Würtenberger (BILD 1) hatte es nicht schwer, die Laudatio auf Claudius Stoffel auszuschmücken; „keine Frau befiehlt im was, hindert ihn an Dies und Das, er steht nicht unter'm Pantoffel, unser lieber Claudius Stoffel!“
Und Claudius Stoffel (BILD 2) lies nichts auf sich sitzen..........nein er ließ es Krachen (was dem Chronisten gebietet hier über den Text Stillschweigen zu wahren). Nur soviel, sein „Glockenleuten“ mit Helen Hall-Salomon im Münsterturm wäre exemplarisch. Einen „I“ Punkt setzte Stoffel mit seiner anschließenden Sammlung für die Erdbebenopfer in Haiti. Zu diesem Zwecke hatte er die „Klingelbeutel“ des Münsters mitgebracht und es öffneten sich die närrischen Herzen und Geldbeutel. So einen Ehrenmützenträger hatte die Welt noch nicht gesehen.......im wahrsten Sinne des Wortes. Doch das Jahr 2010 hielt noch weitere „Sternstunden“ mit Claudius Stoffel bereit.
Den illustren Gästen (BILD 3) bot sich nun ein buntes, närrisches Programm. Nach dem Rätschentanz und der Schnitzelbank zogen die Tratschtanten (Jürgen Albrecht und Ralf Sailer) wieder „vom Leder“ und die Weinkönigin (Rainer W. Frauenhoffer) wusste einmal mehr aus ihrer Geschichte mit „em Herr Pfarrer“ zu berichten....Prösterle und sehr zu Wohle! Der Klamauk brachte ein „politisches Märchen“ auf die Bühne. Die Märchenoma (Markus J. Weber) erzählte von „Angi und Guido“ (Ralf Sailer und Bernd Huentz) die von ihrem Stiefvater „Köhler Horst“ in den Wald geschickt wurden um den Trillionenstein zu finden. So trafen sie dort auf viele Gestalten, wie das tapfere Schneiderlein Horst (Rolf Berenz), Dornröschen Ursula und Prinz Guttenberg (Jürgen Albrecht und Stefan Weber), Rumpelstilzchen (Hubert Holzmann), den Zauberer von Oz (Peter Kalchthaler), den Erzengel „Gabriel“ (Martin Oberle-Hasenfraz) sowie die zwei „bösen“ Riesen Didi Salomon und Uli Kirchbach (Dieter Hauk und Markus Rotzinger) (BILD 4). Das Millionenloch war zwar nicht gestopft aber eine „märchenhafte“ Freundschaft war begründet.
Die Zwölf Halben (Hubert Holzmann, Martin Oberle-Hasenfraz, Stefan Weber, Mike Krissmann, Dieter Hauk und Jürgen Hank) rissen das Publikum von den Sitzen und Magister Bertold Schwarz (Peter Kalchthaler) führte dem Auditorium das Stadtgeschehen vor Augen.
Das Duo „Dumm und Schwätzer (Karl Heinz Metzger und Stefan Weber) stellten den Saal auf den Kopf; „mei' Fau macht jetzt drei Diäte! Weil vu einere wird sie nit satt!“ oder „vor lauer abnehme kauft sie jetz nur noch fettarme Lippestift!“..........wieder einmal ein Höhepunkt des Programms. Das Fasnetruferballett (Bernd Huentz, Hubert Holzmann, Andi Busch, Rainer Frauenhoffer, Andi Moser, Chris Schwörer, Jochen Hareder und Hans-Peter Widmann) (BILD 5) unter Leitung von Carina Nievergelt-Schmidt bezauberte in Kostümen von Eva Holzmann ein weiteres Mal und setzten den krönenden Schlußpunkt.
Zum Finale wurden auch wieder die Zunftgönnermützen verliehen. Die Narrenfreunde Adolf Lutz, Ingmar Roth, Walter Bechtold und Joachim „James“ Roederer wurden geehrt. Der Auftakt war geschafft und die Freiburger Fasnet mit Pauken und Trompeten eingeläutet.
Die Zunft nahm am Freitag darauf bei der Protektoratsübergabe durch die Bächleputzer an den OB teil und beteiligte sich am 24.1. beim Narrenumzug der Mooskrotten in Hochdorf . Gleichzeitig fand am 24.1. der Seniorennachmittag der BNZ im Konzerthaus statt, bei dem Fasnetrufer-Humoristen natürlich nicht fehlen durften und mit ihren närrischen Vorträgen begeisterten.
Am 28. Januar fand traditionell unser Lokalschnurren, die „4-Schanzen-Tournee“ statt. Im „Schwarzwaldblick“, im Großen Meyerhof, in der „Stube“ und „Ingos' Löwen“ „tanzte der Bär und wackelte die Wand“. Vom Publikum „angefeuert und närrisch motiviert“ startete man vom 29. bis 31. Januar zum Narrentreffen nach Wangen ins Allgäu „Schelle, Schelle Schelau!“. Mit der Narrenzunft „Kuhschelle weiß-rot e.V.“ durften wir eine „VSAN-Fasnet“ feiern, d.h. badische Erznarren im tiefsten Oberschwaben. Und das „tiefe“ ließ sich am Sonntagmorgen auch an der Schneehöhe von ca. 90 cm (in der Innenstadt) messen. Hier wurde der Zunftbarren beim Umzug fast zur Schneeschippe.............s'war zwar kalt aber s'war saumäßig schön und auch die „verschrammte“ Nasenwurzel des Zunftvogtes war bald Geschichte.
Am 2. Februar feierte Zünftler Heinz „Marili“ Andris seinen 75-ten Geburtstag und spendiert der Zunft einen „Umtrunk“.
Neben der Fasnet haben die Zünftler auch ein „Arbeitsleben“ und so durfte man Zünftler Dieter Hauk zu einem neuen „Nebenjob“ als geschäftsführender Vorstand des Marketing-Clubs Freiburg/Südbaden gratulieren, was ihn von der Fasnet jedoch nicht abhielt.
Die Fasnet startete nun in die „heiße“ Fase. Zwei Kappensitzungen im Adolph-Kolping-Saal galt es zu „stemmen“....kei Problem.....hät schu mol was nit g'klappt! Mit Zutun der Fasnetrufer wurden auch die BNZ-Kappensitzungen wieder zum Publikumsmagnet.
Ehrenmützenträger, Regierungspräsident Julian Würtenberger wurde am 8. Februar entmachtet und der Taganruferspruch „Narri zuvor, wir Fasnetrufer stell'n uns vor......im Namen des Herrn Entechrist......“ klang durch den Basler Hof.
Kindergärten wurden gestürmt (BILD 6), der Narrenbaum geschlagen und wieder einmal, seit Langem, bei Schneetreiben am Schmutzigen Dunnschdig aufgestellt. Bei dieser winterlichen „Beleuchtung“ glich der Rätschentanz einem „Weihnachtsmärchen“ (BILD 7).
Zum „Schmutzige“ luden die Häs in die Räume der alemannischen Bühne ein; zur „Fasnet im Herzen der Stadt“. Kostümball war angesagt und mancher fühlte sich zurückversetzt in die Zeiten der „Aktivenbälle“ in den 50-ger Jahren. Kostüme, Masken, vom Pirat über Mönch, Hippi. Max+Moriz, Pumuckel, blinder OZM.... alles war vertreten......aber auch das Häs wurde getragen.
Der Freitag brachte die „gewohnte“ Ruhe, bevor es am Samstag und Sonntag wieder richtig rund ging.
Fasnetsonntag, Stroßefasnet und „Schnapsverbot“......ein Eklat (Kaffee-Kirsch NEIN, Glühwein mit Rum JA)...........eine andere Geschichte.
Die Hästrägermesse mit Pater Thomas wird wieder von den Zünftlern mitgestaltet und Ehrenmützenträger, Dompfarrer Claudius Stoffel zelebriert mit.
Nach jedem Kirchenbesuch am Fasnetsonntag ist der Frühschoppen (oder au 11-fi Mess) angesagt. Dieses Jahr mit einer Überraschung. Die Fasnetrufer-Glasscheibe die jahrelang im Kolpinghaus sein „Zuhause“ hatte und einem Umbau weichen musste, hat eine neue Heimat gefunden. Im Gasthaus „Rappen“ am Münsterplatz wurde das „gute Stück“ durch die Gönnerfreund Rainer Hoch und Norbert Pauly (de Hase, de Chris un de Rainer hän au g'holfte) neu installiert und am Fasnetsonntag durch Claudius Stoffel, OZV Markus J. Weber und Rappen-Chefin Ingrid Reich offiziell „enthüllt“.(BILD 8).
„Im Namen des Herrn Entechist........“ schallte es durch den Fasnetsmendigmorgen in der Stadt. Alles wurde zum Hochtag der Fasnet geweckt; wie der Name es sagt durch die Fasnetrufer.
Die Obrigkeit lud traditionell zu Ratsuppe, die in diesem Jahr „zwei“ Überraschungen in sich hatte. Die Erste; Erzbischof Robert Zollitsch wurde „Narrenpreisträger“ der BNZ und „ein Fasnetrufer“ gratulierte. Niemand anderes als Ehrenmützenträger Claudius Stoffel war ins Häs geschlüpft (BILD 9) um seinem „Chef“ zu gratulieren. Der Erzbischof trug's mit Fassung......auch der katholischen Kirche ist die Narretei nicht unbekannt. Eine „närrisch-liebenswertes Duo“.
Zur gleichen Zeit weilte ein hochrangiger, politischer Gast in Freiburg, der nicht zur Ratsuppe gekommen war, sondern andere „Interessen“ in der Stadt verfolgte.....un des am Fasnetsmendig. Ministerpräsident Stefan Mappus „hockte“ zum Mittagessen im Großen Meyerhof und die Ehrengäste der Ratsuppe „mussten früher gehen“ um „hallo“ zu sagen (schade, das alles während des Bühnenprogramms passierte, nicht nur, dass das Publikum gestört wurde sondern auch zum Unmut der närrischen Akteure führte, die und das kann man durchaus verstehen, ihre weiteren Auftritte für diese Veranstaltung in den kommenden Jahren abgesagt haben) Profil geht halt manchmal über Neurose! Man konnte Stefan Mappus keinen Vorwurf machen, wusste er doch nicht von der Wichtigkeit des Tages -“ma denkt halt nur vu Heut uff Morge!“ (das er die Ehrenmütze 2011 tragen sollte war ihm da noch bewusst). „Scheißegal“.......der Montagmorgen war gelaufen.............der Umzug noch nicht. Die Erznarren führten den Umzug an und der närrische „Lindwurm“ zeigte die Präsenz der Narretei in unserer Heimatstadt.
Freiburg ist zwar keine Narrenhochburg wie Villingen, Rottweil, Elzach, Endingen oder Breisach zeigte aber deutlich „Närrisch sin mir au!“
Zum „Ausklang“ der Fasnet nahm die Zunft am Fasnetzischdig beim Umzug in Villingen teil (BILD 10) und pflegte wieder die Freundschaft zur althistorischen Narrozunft.
Am Abend wurde der Ignaz operiert..........und starb. Man trug ihn um Mitternacht zum Verbrennen auf den Rathausplatz und mit dem Scheibenschlagen am Sonntag darauf endete eine erfolgreiche Fasnet 2010. Doch das Jahr hatte noch einige Aktivitäten zu bieten.
Am 9. April wurde Ehrenmützenträger Dieter Salomon, im ersten Wahlgang mit überzeugender Mehrheit als Oberbürgermeister wieder gewählt. Tags zuvor am 8.4. traf man sich in einer gemütlichen Runde mit unserem „kanadischen Altzünftler“ Arno Langer, der wieder einmal auf einer Stippvisite in Freiburg weilte.
Am 17.4. feierte Zünftler Thomy Meyerspeer seinen 70. Geburtstag und am Tag der JHV, dem 29.4. vollendet Gönnerfreund Harald Geiss sein 75. Lebensjahr.
Die Jahreshauptversammlung brachte die Mitglieder auf den neusten Stand zur bevorstehenden Protektoratsfasnet 2011. Der Oberzunftvogt dankte hier besonders Hubert Holzmann und Alexander Schöpe, die sich im „QZ“ (Qualitätszirkel) mit diesem Event befassten. Gleichzeit gab OZM Markus J. Weber bekannt, dass er zur JHV 2011 sein Amt als Zunftvogt zur Verfügung stellen wird. Alfred „Jodele“ Kalchthaler wurde für 50 Jahre aktiver Fasnetrufer mit der Miniaturholzmaske geehrte. Ansonsten war alles in Butter und die Zunft gut aufgestelt.
Der 1. Mai führte und nach Grafenhausen in den Hochschwarzwald, wo man „dank“ dem „liedrige Wädder“ in der Rothaus-Brauerei „Unterschlupf“ fand. Dort fand man auch ein „geschnitztes Ebenbild“ unseres Vizevogtes Hubert (BILD 11).
Das ganze Land war nun im WM-Fieber, aber die Fasnetrufer fieberten etwas anderem entgegen. Am Schmutzigen Dunnschdig verhackstückten einige Zünftler mit Ehrenmützenträger Claudius Stoffel, in der Herrenstrasse beim „Frühschoppen“ eine „besondere Reise“. Nachdem der Dompfarrer die Ehrenmütze und der Erzbischof den Narrenpreis bekommen hatten, stand nun die Frage im Raum, ob man nicht auch dem Papst eine Ehrung zukommen lassen sollte. Des Stoffels lapidare Antwort; „Frogen man doch selber!“. Die minutiös geplante Reise nach ROM begann dann am 13. Juni. Um 22.00 Uhr fuhr der Bus aus Freiburg ab, in die Nacht hinein, über Gotthardtunnel, Bellinzona, Mailand, Bologna mit einem Zwischenstopp in Florenz, weiter nach ROM. In den Albaner Bergen in Rocca die Papa, oberhalb des Castel Gandolfo, bezogen wir Quartier. Um Alles zu beschreiben fehlt hier natürlich die Zeit und der Platz, aber so viel sei gesagt, es war Alles beeindruckend. Der Petersdom, die Engelsburg, das Forum, das Colloseum (Kommentar Peter Melcher zu diesem Koloss; „die ware schu e weng größe'wahnsinnig, die Römer!“), die Thermen, Katakomben, St. Paul vor den Mauern, Kloster Tre Fontane, der Lateran, die Spanische Treppe, die Vatikanischen Museen und auch die Sixtinische Kapelle (un die hät überhaupt nit g'spielt). Peter Kalchthaler und Pfarrer Thorsten Becker führten uns durch die ewige Stadt und jeder war „selig“. Höhepunkt war am Mittwoch, dem 16.6., die Audienz auf dem Petersplatz. Wir saßen „prima fila“ d.h. OZV Markus J. Weber und Claudius Stoffel keine 10 Meter vom Papst entfernt. Die Anspannung stieg, die Sonne strahlte und der OZV im schwarzen Anzug schwitzte, auch vor Aufregung. Dann war es soweit. Man stand vor dem heiligen Vater (BILD 12). Was in der Regel nach 2 Minuten beendet ist, dauerte ganze 5 Minute - eine Ewigkeit. Mit den Worten „So! Ihr seit jetzt die Narrenzunft aus Freiburg!“ begrüße Benedikt XVI. den OZV und den Dompfarrer. Die Situation war, wie wenn man unter einer Käseglocke steht; nur Claudius Stoffel, der OZV und der Papst. Vergessen das ganze Drumherum.
Die Gastgeschenke wurde überreicht und die weiße Zunftehrenmütze (BILD 13) machte dem Pontifex besonders Spaß. Ein Fauxpas unterlief dem OZV dennoch, als er dem heiligen Vater zum Namenstag gratulierte. „Es ist heute zwar nicht Benedikt aber es ist der Sechzehnte“. Der Pontifex nahm's mit Humor und dankt für die närrische Ehrung. Eine Erinnerung die einem niemand nehmen kann.
Zur Berichterstattung für die Badische Zeitung reiste Narrenfreund und Redakteur Joachim „James“ Roederer eigens in Rom an um in diesem Augenblick dabei zu sein.
Ein wunderschöner Traumtag ging zu Ende. Tags darauf, nach der Besichtigung der Vatikanischen Museen und der „Sistina“ empfing uns Monsignore Georg Gänswein im Campo Santo Teutonica. Auch er wurde mit der Zunftmütze bedacht (BILD 14) und man danke ihm, dass er zusammen mit Claudius Stoffel diesen Besuch möglich gemacht hatte. Nach einem kurzen Schußgottesdienst klang der Abend in Rocca die Papa aus und am nächsten Tag hieß es Abschied nehmen, von der ewigen Stadt und von traumhaften Tagen die jedem Teilnehmer immer in Erinnerung bleiben werden.
Am 3.7. gratulierte die Zunft Ehrenmützenträger Engelbert Bernauer zu seinem 80. Geburtstag und am 27.8. feierte Gönnermützenträger und Narrenfreund Wolfgang Lang ebenfalls seinen 80. Geburtstag und lud zum Fest auf den Kohlerhof ein. Man gratuliert auch Narrenfreund Marc Hackenjos zur Hochzeit mit seiner Margit.
Auch das Sommerprogramm hatte noch einiges zu bieten. Am 24.7. „stieg“man dem Münster auf's Dach. Peter Kalchthaler führte durch das Dachgebälk und rund um das Münsterdach unseres Freiburger Wahrzeichens. Die Zunft sponserten als Dank 7,77 Meter „Münsterfuge“.
Bereits am 7.7. feierte OZV Markus J. Weber seinen 50-ger und lud zur Matinee ins Hotel Rheingold ein. Ein „rauschendes, schweißtreibendes“ Fest. Man spürte den Hochsommer. Vizevogt Hubert Holzmann überreichte den goldenen Siegelring der Zunft (BILD 15). Auch OB Dieter Salomon lies sich dieses Fest nicht entgehen. Ein toller Tag! (Anm. des Chronisten; nochmols dankscheen das ihr Alli do ware!)
Und es wurde weiter gerundet. Am 9.8. feierte Ehrenmützenträger Dieter Salomon seinen 50-ger, Ehrenmützenträger Wolfgang Jäger wurde am 24.8. 70 Jahre alt und Gönnermützenträger Heinz Müller-Heim wurde am 10.9. ebenfalls 70.
Durch das „unaufhaltsame Wachsen“ unserer Aktiven wurde nun unser Stammtisch zu klein. Die neuen Namen mussten noch geschnitzt werden, doch es fehlte an Platz. So entschied man sich im September den Zunfttisch zu vergrößern, rundum um 6,5 cm; was in der Zunftstube doch für etwas Aufregung sorgte. Bildhauermeister Helmut Kubitschek vervollständigte die Namensliste ganz im Stil unseres unvergessenen Franz Spiegelhalters, der den Tisch im Jahre 1936 gestaltet hatte.
Am 11. September lud die Zunft traditionsgemäß zum spätsommerlichen Spectaculum in den Innenhof des Kaufhauses ein und wieder einmal war der Andrang groß. Ehrenmützenträger mischten sich unters „Volk“ und der OZV durfte, neben den Vertreten der BNZ auch die Narrenfreunde aus Villingen, Neuenburg, Ebnet und Rust begrüßen. Man aß, trank und tanzte und der Klamauk versuchte sich mit einer „Fastenpredigt“, die durch laufende Unterbrechungen, z.B. durch das Sandmännchen, den Osterhasen oder den Weihnachtsmann mehr zu einer Kinderstunde wurde. Ein gelungener Auftritt, der wieder viel Spaß machte und auch brachte.
Im Sommerprogramm führte und „Weinkönigin“ Rainer W. Frauenhoffer durch die Rebberge des Schönbergs und erläuterte den Teilnehmern den Rebanbau und was alles damit zusammenhängt.
Am 9. und 10. Oktober besuchte uns der „Hohe Rat“ der Narrozunft Villingen, anlässlich seines jährlichen Ausfluges. Ein buntes Programm war geboten und zum Ausklang traf man sich im Innenhof des Wentzingerhauses zu einem gemütlichen, freundschaftlichen Narrenhock. Diese Narrenfreund stand und steht fest.
Doch auch das Jahr 2011 warf schon seine Schatten und es galt das Protektorat vorzubereiten. Im Oktober wurden die Einladungen verschickt, denn die Mensa der Universität hat ein großes „Volumen“ und eine Personenbeschränkung war nicht vorgesehen. Der Rückmeldetermin wurde mit dem 22.11. vorgegeben und man höre und staune.........er wurde eingehalten.
Trauer kam auf, als am 18. Oktober unsere Lotti Hoffmann verstarb (BILD 16). Jahrzehntelang war sie die Seele des Fasnetruferballetts und die „Herren“ tanzten nach ihrer Pfeife.
Am 31.10. gab es wieder einen fröhlichen Anlass. Unser Fasnetsurgestein Alfred „Jodele“ feierte seinen 80. Geburtstag. Ehrenmützenträger Bertold Kiefer wurde am 8.11. 85 Jahre alt und auch ihm gratulierte die Zunft närrisch herzlich.
Bereits am 2.11. schlug eine Zeitungsmeldung wie eine Bombe ein. Papst Benedikt XVI. kündigte seinen Besuch in Freiburg im nächsten Jahr an. Für uns war klar; das ist die „Retourkutsche“. Die Zunft wird 77 Jahre alt, richtet das Protektorat aus und......der Papst besucht uns; was will man mehr.
Der 11.11. brachte, nach dem Faßanstich durch Bürgermeister Otto Neideck den „ersten Tropfen Narrenbier“ (natürlich echtes Ganter) und am Abend das Motto der Fasnet 2011 „Ich spiegel dich – du spiegel'sch mich – im Narrenspiegel kennt man sich!“
Das Jahr neigte sich nun endgültig dem Ende zu und man traf sich am 4. Dezember zu einer Abendmesse im Münster um anschließend den Film unserer Romfahrt, den Zünftler Günter Schrempp gedreht hatte anzuschauen. Dieser närrisch-kameradschaftlicher Abend rundete ein erfolgreiches, spektakuläres Zunftjahr ab.
Der Ehrenmützenträger 2011 war längst gefunden und Dompfarrer Claudius Stoffel scharrte schon mit den Hufen und hatte wohl seine Laudatio schon im Kopf.
Am 18. Dezember erhielt die Zunft die traurige Nachricht, das unser „Altzünftler“ Arno Langer (BILD 17) nach kurzer, schwerer Krankheit in Kanada verstorben war. Im Frühjahr erst noch saß man in Freiburg am Münsterplatz zusammen und war sich nun wieder einmal mehr gewahr, wie schnelllebig doch unsere Welt ist. Uns bleibt die Erinnerung. Am 29. Dezember der nächste Schlag. Ehrenmützenträger Thomas Landsberg war seiner Krankheit erlegen und verstarb im Alter von 65 Jahren.
So wechselte im Jahr Freund und Leid und man war sich sicher, auch im nächsten Jahr wird es, trotz aller Euphorie, auch wieder solche Momente geben, die auch vor einer Narrenzunft nicht Halt machen.
Doch positiv gestimmt, ging man in das Jahr 2011, das für die Zunft wieder eine Herausforderung wurde. Erznarren zu werden ist ein Erfolg, es zu sein ist eine Freude, es jedoch zu bleiben ist närrisches Tun (…..also Arbeit!).
In diesem Sinne „Allen Wohl und Niemand Weh!“