Das Motto der Fasnet 2001 lautete „Menschlichkeit und Narretei g’höre zemme, s’muß so sei’!“ In diesem Sinne starteten auch die Fasnetrufer mit dem großen Zunftabend und der offiziellen Fasneteröffnung am Samstag den 27. Januar. Man hatte sich wieder einiges vorgenommen, denn das Vorjahr mit der Matinee „25 Jahre Ehrenmütze“ hatte wieder Marksteine gesetzt. Als neuen Ehrenmützenträger hatte man sich den „Chef der Euromaus“ Roland Mack erwählt. In Vertretung von Daimler-Boss Juergen E. Schrempp laudatierte sein „Außenminister“ Matthias Kleinert. Als Überraschung hatte Roland Mack, neben der Euromaus auch umwerfendes Show-Ballett mitgebracht, dass das Programm bereicherte. Als Dankeschön gab es für Zunft noch 111 Eintrittskarten für den Europapark die im Sommer „verbraten“ werden sollten. Herbert „Hebbi“ Sailer moderierte in seiner ureigenen Weise ein Programm, dass wieder Maßstäbe setzte. Die Waschweiber, Bertold Schwarz, die Sacrattles als „Hubi Goldberg & seine Hippies, heizten dem Publikum ein. Dumm+Schwätzer, die Weinkönigin, die Hackepeter, der Klamauk und das Ballett taten ihr übriges. Zum großen Finale wurden die Zünftler Herbert Walter, Helmut Widmann und Alfred Kalchthaler, ob ihrer verdienste um die Zunft, zu Ehrenfasnetrufern ernannt. Der Startschuss war gegeben.
Vom 3.-4. Februar lud der VON zum 21. Narrentag nach Oberkirch ein. Auch die Flecklehäs nahmen bei diesem Narrentreiben teil.
Die Kappensitzungen der BNZ waren auch 2001 ohne die Programmnummern der Zunft nicht vorstellbar. Die Schnitzelbank, die Waschweiber, Ronald Binder’s „ohni g’loge“ waren wieder Highlights. Bei 16 Programmpunkten waren die Häs bei 12 Nummern vertreten.....des isch doch ebbis!
Das zweite Narrentreffen führte am 9. Februar nach Stockach. Hier wurde Vizevogt Karl-Heinz Müller zum „Laufnarren“ erhoben, obwohl man den Umzug nicht laufen konnte. Tags zuvor am 8.2. schnurrte man in Freiburg bei der „4 Schanzen Tournee“; Markus J. Weber „versuchte“ sich als Lehrer, Ronald Binder kam um „seinen Distelfink“ nicht herum und die Sacrattles und „B-Dur“ bliesen dem Publikum den Marsch.
Am Schmutzigen Dunnschdig wurde traditionell der Narrenbaum gestellt und OB Böhme „friedlich“ entmachtet.
Der Kostümball am Fasnetsamstag stand unter dem Motto „Olympia“ und von Zeus und Hera bis hin zu „Moosi“ war alles vertreten. Es war eine rauschende Ballnacht. Der Sonntag mit der Straßenfasnet wich dem Fasnetsmendig, der nach dem Taganrufen und der Ratsuppe, mit dem Umzug seinen Höhepunkt fand.
Ein „letztes Aufbäumen“ brachte der Dienstag. Am Nachmittag nahm man beim Umzug der historischen Narrozunft in Villingen teil und Zünftler Paul Teike trug mit „närrischem Stolz“ den Zunftbarren, den u.a. auch er der Zunft beschert hatte. Im Deutschen Haus traf man sich des Abends, manch Liedchen wurde geträllert, der Ignaz operiert und anschließend zum Verbrennen getragen. Die Fasnet 2001 endete mit dem Scheibenschlagen auf dem Hirzberg. Doch das Jahr hielt noch einiges bereit.
Im März 2001 wird Ministerpräsident Erwin Teufel wieder gewählt und man gratuliert recht-närrisch, schon im Hinblick darauf, dass er im kommenden Jahr die Ehrenmütze erhalten wird.
Ehrenmützenträger Wolfgang Herterich feiert am 20.4. seinen 65. Geburtstag.
Der 1. Mai bringt wieder Bewegung in die Zunft. Wanderwart Rolf Berenz führt uns von Wittnau über den Rothof zum Gotthardhof hinunter nach Staufen. Über Stock, Stein und.....Zäune.
Am 9. Mai „jublierte d’Vögti vum Dobel“ Irmgard Weber. Sie feierte ihren 70er und die „alte Riege“ der Zunft feierte kräftig mit. Ebenfalls gratulierte man am 19. Mai Zünftler Mani Herr zum 60. Geburtstag.
Der Vatertag führte die „Väter u.s.w.“ von Staufen über Grunern, durch die Weinberge („do war’s heiß un trocke“) nach Heitersheim und endete, wie schon so oft, in der Konviktstraße beim „Moggy“.
Ehrenmützenträger Prof. Wolfram Schlabach feierte am 19. Juni seinen 65. und verabschiedete sich in den wohlverdienten Ruhestand.
Das Sommerprogramm führte die Zunft am 23.6. in den Europapark nach Rust wo man das „Gastgeschenk“ von Ehrenmützenträger Roland Mack einlöste.
Die geplante Fahrt zum Narrenmuseum Schloss Langenstein musste leider mangels Teilnehmer abgesagt werden. Dafür traf sich am 19. August zur Schlossbergbegehung mit Josef Diel eine um so größere Gruppe. Hier wurde auch der Entschluss gefasst, für den neuen Schlossbergturm eine Treppenstufe zu spenden (noch in DM). Wieder einmal mehr verewigte sich die Zunft in unserer Stadt. So stiftet man bereits 1961 den Flecklehäsbrunnen, 1970 und 1979 die Gehwegpflaster in der Gerberau und vor dem Colombihotel, 1980 die Walzen der Fasnetslieder für das Rathausglockenspiel, 1982 ein Bleiglasfenster für die Gerichtslaube, 1999 den Bächlemeter auf der Neuen Messe, 2000 das Narrenbuch „ob auch die Maske grinst...“ und nun diese Treppenstufe. Die Fasnetrufer in der Stadt allgegenwärtig.
Doch auch die schönsten Zeiten haben ihre Schatten. Die Zunft beklagte am 14.7. den Tod von Narrenfreund Fritz Tölle. Er war der närrische Motor der 50er-Jahre. Als Texter und Humorist prägte er in dieser Zeit maßgeblich die Zunft und die Fasnet. Am 3.7. verstarb Narrenfreund Hans Dittrich, am 17.7. Gerd Ruh und am 11.8. verlor die Zunft Narrenfreundin Johanna „Käpsele“ Marquart. Seit den 30er-Jahren war Hanni aktiv mit dabei, einige der wenigen Frauen die bis Anfang der 60er-Jahre auch das Häs trugen. Sie nähte auch die Häs und Hanni war es auch, die im Auftrag der Zunft 1954 eine Nähanleitung in der Zeitung herausgab. Nach dem Motto „Mama mach mir e Flecklehäs“ unterwies sie die Mütter in der Herstellung eines Häses. Und es riss nicht ab. Am 17. August verstarb unser Gönnermützenträger Bruno Prändl nach langer, schwerer Krankheit. Doch die Zeit ging weiter, wenn sie auch nicht alle Wunden heilte.
Einen schöneren Anlass gab es wieder am 24. August. Die Zunft gratulierte „Tante“ Erna Binder zum 70. Geburtstag.
Am 8. September stand das „spätsommerliche Spectaculum“ auf dem Programm. Bei „strahlendem Regenwetter“ wurden nicht nur die Kehlen nass, nein auch die Klamaukgruppe bekam als „Feuerwehr von Kleinknoddelsbach“ anständig „ebbis uff de Belz“. Doch hielt dieses niemand vom feiern ab. Doch schon 3 Tage später sollte einem die Feierlaune „ausgetrieben“ werden. Der 11. September erschütterte die Welt. Durch die Tragödie in New York brachen Erinnerungen an 1991 wieder auf. Was steht uns noch bevor.
Die Vorbereitungen zur Fasnet 2002 mussten trotzdem weitergehen, denn Freud und Leid sind und bleiben immer untrennbar miteinander verbunden. So lud die Zunft am 26.9. zu einer außerordentlichen Jahreshauptversammlung ein.....denn der Euro stand ins Haus. Die Mitgliedsbeiträge mussten umgestellt werden und dadurch eine Auf- oder Abrundung die satzungsgemäße Beitragshöhe verändert würde, mussten nun die Mitglieder abstimmen, was problemlos über die Bühne ging ..... ob des überall mit dem Euro so wird, wird sich noch zeigen.
Der Narrenart rüstete sich zu seinen Exerzitien vom 12.-15. Oktober........nach Berlin. Neben zwei Klausursitzungen war auch jede Menge Kultur angesagt. Der „Pergamonaltar“, „Nofretete“, Rathaus, Nationalgalerie mit Warhol-Ausstellung, Potsdamer Platz, Brandenburger Tor, Reichstag, Gendarmenmarkt, Gedächtniskirche und natürlich die Feinkostabteilung im KaDeWe stand auf dem kulturellen Programm. Nach diesem Wochenende war die Fasnet 2002 in trockenen Tüchern.
Am 8. November jubilierte ein närrisches Urgestein. Gerhard Deibert, besser bekannt als „Bobby“, feierte seinen 80. Geburtstag.
Am 11. November, also am 11.11. war es um 11.11 Uhr wieder soweit. Das erste Fass Narrenbier wurde durch Ehrenmützenträger Bürgermeister Otto Neideck angestochen und Zunftvogt Markus J. Weber überreichte den „Treppenscheck“ an Josef Diel vom Kuratorium Schlossberg. Die Badische Zeitung berichtete darüber in Wort und Bild und Josef Diel bedankte sich herzlich für diese „....wirkungsvolle Unterstützung des Schlossbergturmes“.
Die Humoristen trafen sich am 21.11. bei Narrenfreund Alfred Matt im Alemannenhof in Mengen und „verhackstückten“ dort das Programm zum Zunftabend. Sollte doch ein Höhepunkt dieses Abends die Verleihung der Zunftehrenmütze an Ministerpräsident Erwin Teufel darstellen.
Doch zuvor sollte erst im Dezember der „heilige Mann“ ......also de Nikolaus, unseren Narrensomen beglücken. Im Sommer hatte Zünftler Jürgen Bohner die Gaststätte Schauinsland in Kappel übernommen. Diese heimeligen Räumlichkeiten hatte man sich für diesen Nachmittag ausgesucht. Dicht gedrängt saß der „Some“ und lauschte den Worten des „Weißhaarigen“ (und wenn die Teenies heute diese Bilder sehen würden........dann dät’s sie schu gruusse!).