Das Jahr 2003

Das Jahr 2002 war ein erfolgreiches Zunftjahr und man wollte wieder einen „drauf setzen“. Doch bevor es richtig losging musste die Zunft einen herben Schlag verdauen. Unser Zünftler Nr. 39, Herbert Walter (BILD)  verstarb zwei Wochen von der Fasneteröffnung am 19. Januar so plötzlich und für alle unfassbar – der Narr war stumm. Doch die Fasnet 2003 hatte ein Motto; „Bei uns gibt’s kei Verdrosse’heit – nur Narretei und Heiterkeit“...und dieses wäre auch in Herbert’s Sinn gewesen. Es musste weitergehen.Ähnlich wie 1991 munkelte man schon wieder von einer Absage der Fasnet.....der Einmarsch im Irak machte Sorgen. Doch es ging weiter. Der Zunftabend am 1. Februar im Kolpinghaus brachte wie ersten high-lights der Fasnet. Oberbürgermeister Dr. Dieter Salomon (BILD) erhielt die Zunftehrenmütze und Oberzunftvogt Ronald Binder laudatierte. Der Klamauk brachte „Romea und Julio“ auf die Bühne und Shakespeare hätte seine helle Freude daran gehabt (BILDER). „Dumm+Schwätzer“ brillierten wieder einmal mehr, die „Weinkönigin“ brachte ihren Wein aus St.Georgen und Herbert „Hebbi“ Seiler verzauberte sein Publikum. Es sollte sein letztes Mal sein, denn am 12. Februar verstarb auch er, so plötzlich wie Herbert Walter 4 Wochen zuvor.......eine närrische Ironie.Ihre närrischen Abschied von der Bühne gaben die „Sacrattles“. Ihr Abschiedsauftritt war gespickt mit allen Höhepunkten der letzten 20 Jahren und Jürgen Bohner (BILD) gab den „ergrauten Dirigenten“. Zum Finale wurden die Narrenfreunde Klaus-Dieter Link, Aribert Harder, Werner Schneider und Detlef Frankenberger mit der Gönnermütze geehrt und man tanzte mit den „Domino’s“ bis in den Morgen. Ein Auftakt der Vieles vergessen lies.Am 9.2. nahm man am Fasnetbrunch der Ranzengrade, zu Ehren der Hürther Tollität Prinz Peter IV. teil. Hier ergab es sich, dass unser „Dr.79“ Peter Bleiler sich einen Wunsch erfüllen wollte......“einmal Prinz zu sein!“ Dies musste aber noch bis zum November warten. Auch an diesem Vormittag brillierten die Humoristen der Fasnetrufer mit ihren Auftritten.Die „Vier-Schanzen-Tournee“ war auf eine „Dreier-Runde“ geschrumpft, brachte aber dennoch wieder volle Lokale und närrische Stimmung.Die Kappensitzungen der BNZ, am 20. und 21. Februar waren ausverkauft (wer häb au des denkt......) und der designierte Vizevogt Dieter Hauk begeisterte beim Klamauk einmal mehr als Doppelgänger unseres OB’s.

Wie jede Fasnet stand auch 2003 wieder ein Auswärtsbesuch an. Das Landschaftstreffen des Verbandes Schwäbisch-Alemannischer Narrenzünfte brachte die Flecklehäs nach Oberschwaben, nach Ehingen.....“Kügele hoi!“ Hierbei wurde auch eine neue Narrenfreundschaft begründet, so wie sie die Fasnetrufer zu mancher VSAN-Zunft pflegt.Beim Empfang im Basler Hof, am Montag den 24.2. wurde Zunftvogt Markus J. Weber durch den Regierungspräsidenten, Ehrenmützenträger Sven von Ungern-Sternberg, mit dem „Basler Hof Orden“ ausgezeichnet. Nach Ehrennarrenmeister Wolfgang Herterich und Ruth Kehl, der Narrenmutter vom Kleggau, war es der dritte Orden der verliehen wurde (BILD).Die Fasnetwoche hatte begonnen, der Narrenbaum wurde beschlagen und die „Hackepeter“ (Peter Kalchthaler und Jürgen Hack) feierten ihr 30-jähriges närrisches Bühnenjubiläum (BILD 1978).  Am Schmutzigen Dunnschdig wurde der OB durch gerichtlichen Beschluss (Richter; Stefan Weber, Staatsanwalt: Peter Kalchthaler, Büttel: Markus J.Weber) entmachtet (BILD) und er musste den Rathausschlüssel abgeben.Die Badische Zeitung hatte sich zur Fasnet 2003 ein „Fasnetstagebuch“ ausgedacht, dass von Zünftler Jürgen Albrecht geschrieben wurde. Vom Narrenbaumschlagen bis Fasnetdienstag wurde alles aufgeschrieben  und täglich in der BZ gedruckt. Wieder einmal machte die Zunft von sich reden.Am Fasnetsamstag stand der Fasnetball im Hotel Rheingold unter dem Motto „Länder, Menschen, Abenteuer!“.Der Fasnetsonntag brachte die Straßenfasnet in der Innenstadt und am Abend wurde geschnurrt.Fasnetmendig; brauchtumsgerecht weckten die Flecklehäs die Mucker und Spießer aus ihrem unnärrischen Schlaf........“der Tag fängt an zu leuten!“ Auch OB, Ehrenmützenträger Dieter Salomon wurde geweckt und mit Gattin Helen, in der Nordstadt, zum Frühstück gebeten (früher war dass, das Privileg der Unterwiehre, da Alt-OB Rolf Böhme dort beheimatet war). Die Ratsuppe der BNZ, unter Mitwirkung der Fasnetrufer, brachte einen neuen Narrenpreisträger; unser Ehrenmützenträger OB Dr. Dieter Salomon..........die BNZ hatte wieder einmal „abgekupfert“!

Der traditionelle Fasnetsmendigumzug wurde wieder durch Erznarren Nr. 1 angeführt und schlängelte sich, als närrisches high-light (ein böses neudeutsches Wort) durch die Stadt.Die Fasnet neigte sich dem Ende zu. Am Dienstag traf man sich im „Deutschen Haus“ zur Fasnetbeerdigung und zum Heringessen. Das neue OP-Team Mike Krissmann und Stefan Weber ließen Keinen aus; jeder bekam sein Fett ab.Um Mitternacht geleitete man die sterblichen Überreste des Ignaz Fasnet auf den Rathausplatz, wo er im Mitternacht den Flammen übergeben wurde........“auf das er uns noch einmal erwärmen möge!“ (BILD)Die Fasnet 2003 endete brauchtumsgerecht mit dem Scheibenschlagen auf dem Hirzberg. Doch das Jahr 2003 hatte noch viel zu bieten. Der neue Ehrenmützenträger für 2004 war schon erkoren und im März kam auch die schriftliche Zusage. Dr. Klaus Mangold von DaimlerChrysler wird der Nachfolger von Dieter Salomon.Am 15. März verstarb unser Gönnermützenträger, Oberzunftrat und langjähriger BNZ-Kanzler Karl-Heinz Kaiser. Auch die Zunft hatte im viel zu verdanken.  Die Jahreshauptversammlung am 10.4. brachte eine Änderung im Narrenrat. Dieter Hauk wurde zum Vizevogt und Rätschenmeister gewählt. Karl-Heinz Müller schied aus beruflichen Gründen aus diesem Amt, wurde jedoch als Narrenrat bestätigt. Rolf Berenz besetze den vakanten Posten des Zunftschreibers und als neuer Passivbeisitzer wurde Klaus Burchard gewählt. Neu als Beisitzer gewählt wurden Paul Teike und Martin Oberle-Hasenfraz. Michael Bleiler, Jürgen Bohner und Bruno Fischer schieden aus dem Gremium aus.Der 1. Mai läutete das Sommerprogramm ein. Die Wanderung durch’s Dreisamtal endete in Ebent beim Feuerwehrhock (wieder emol).Ja,ja! Alles neu macht der Mai. Am 7.5. bekam Zünftler Mike Krissmann und seine Natascha ihren Noel.....einen Bub, gut für die Zunft; auch Opa Heinz platze vor Freude.Am 14. Mai gratulierte man der Witwe unseres Gründungsmitgliedes Karl Mühlebach, Maridl zum 90. Geburtstag (Bild). Ebenfalls im Mai, am 22. feierte Ehrenmützenträger Rudi Schieler seinen 75. Geburtstag.

Das Sommerprogramm bescherte uns neben einem Besuch auf dem Mundenhof in KonTiKi, eine Besichtigung des Bahnbetriebswerks Freiburg. Geführt durch „Passivimus“ Klaus Burchard konnte man hinter die Kulissen schauen und sah, dass auch dort gearbeitet wird.Auch im Juli bekam die Zunft Nachwuchs. Zunftrüstmeister „Hase“ und seine Patricia wurde stolze Eltern der kleinen Lena (vorauss. emol e Kichzartener Hex! Doch auch ab eme Mädli freut sich e Fasnetrufer).Das Wasser wurde in Freiburg „knapp“ und Zünftler Karl-Heinz Müller übernimmt im Juli die Brunnenpatenschaft über den „Tennenbacher-Brunnen“, Gönnermützenträger Hermann Aichele wird am 20.7. 65 und backt nicht nur kleine Brötchen.Der Juli ist ein terminreicher Monat. Am 27.5. stand die Besichtigung des Ebneter Schlosses an. Der Schlossherr nahm persönlich die Führung vor. Seinen Ausführungen konnten jedoch nicht Alle etwas abgewinnen......sei’s drum, Adel verpflichtet!  Im August fand die Stadtteilbegehung in „St.Maria-Haslach“ auf dem Programm. Ein Sommertag wie er schöner nicht sein konnte; also e Affehitz’! Beindruckend führte uns Roland Huck durch seinen Stadtteil und „ausgetrocknet“ und „halbverdurstet“ endete man in der „Rettichbar“ der Kleingärtner bei (erst) einem kühlen Weinzenbier. Doch, Haslach isch schön! Das Sommerprogramm endete mit einer Stadtführung in Endingen. Auf Einladung von Oberzunftmeister Erich Löffler traf man sich in „Jockiliburg“ und Peter Kalchthaler, Wolfgang Koch und Erich Löffler erläuterten sehr anschaulich die Geschichte und die Gebäude. Zum Abschluss luden die Jockili ins „Dorli“ (aus dessen Fenster lugte bereits der „fußkranke“ OZV Hanjörg Weber )(BILD) zur Besichtigung des Narrenmuseums und zum gemütlichen Umtrunk. Die Kontakte zu Narrenzunft Endingen waren, wie man meinte, wieder gefestigt. Das Spectaculum am 13. September lies bereits schon wieder auf die nächste Fasnet hoffen. Der Klamauk suchte nach Problemlösungen und fand heraus ..........das eigentlich nur Fasnetrufer in den Gemeinderat gehören....na ja! Erstmals gab es eine Sektbar, die zu Gunsten der KITA-Tausenfühler betrieben wurde. Der Erlös unterstütze das Projekt „Zahlengarten“, dass dann später auch erfolgreich realisiert wurde.Eine große Freude war es auch, die Oberzunftmeister von Endingen und Möhringen, Erich W. Löffler (BILD) und Willy Gleichauf begrüßen zu können. Die Stimmung war hervorragend und man amüsierte sich närrisch-prächtig (BILD - Kollage).

Am Spectaculums-Samstag heiratete auch Zünftler Markus Kleinhans seine Anke. Die Zunft gratulierte und überreichte, nach erfolgreicher „Holzsägede“, das große Bronzesiegel.Zwei Tage später feierte unser erster Ehrenmützenträger, Dr. Hans Filbinger seinen 90. Geburtstag, der nicht ganz ohne „Aufsehen“ von Statten ging.......doch man wollte meinen, irgend wann soll es mal gut sein!Am 23. September lud Zunftschreiber Rolf Berenz zu seinem 50-ger ein. Im Fritz-Hüttinger-Haus feierte man den Jubilar und ZV Markus J. Weber überreichte (BILD) den goldenen Siegelring der Zunft. Ebenfalls feierte unser Ehrenmützenträger, erster Bürgermeister Otto Neideck im Oktober seinen 50.-sten.Ein schwerer Schlag, auch für die Zunft der Fasnetrufer, war der plötzliche Tod unseres Narrenfreundes Erich W. Löffler. Der Oberzunftmeister der Endinger Jokili, der noch 5 Wochen zuvor Gast beim Spectaculum war, verunglückt bei einem Wanderausflug im Elsaß am 12. Oktober.Doch es geht weiter, muß und wird immer weiter gehen.Am 13. Okrober verabschiedete man Gönnermützenträger Heinz Müller-Heim, den „Außenminister“ der Brauerei Ganter in den Ruhestand. Für die Zunft sorgten Peter Kalchthaler und Markus J. Weber für die närrischen Pointen.Alfred „Jodele“ Kalchthaler zog sich Ende Oktober bei den Freien Wählern in „2. Glied“ zurück und wollte „kürzer treten“ (Anm. des Chronisten; vun wege.....). Auch Ehrenmützenträger Dr. Klaus Mangold verabschiedete sich in den „Un“ruhestand.Am 8. November löste man ein Versprechen ein. Zünftler „Dr. 79“ Peter Bleiler wollte einmal Prinz sein. In Hürth bei Köln wurde er nun, für einen Tag (genau für 6 Stunden) zum Prinzen proklamiert; Prinz Peter V. „aus“ Baden „regierte das Rheinland“. Die Prinzenführer Bernd Götzmann und Markus J. Weber hatte alle Hände voll zu tun. Denn.....“de Prinz därf nix arbeeten!, don em de Kapp eraaf, donn nem de Hanschoo aan.....“ u.s.w. Doch die Zunftabordnung, die mit der Ranzengarde Concordia in Hürth angereist war, legte Ehre ein. Denn schon bei der Begründung dieser Narrenfreundschaft in den 50-ger Jahren war ein Mitglied der Fasnetrufer maßgeblich beteiligt; unsre „Tante“ Lisbeth Widmann. So war es ein einfaches diesen Kontakt zu „erhärten“.

Heil aus dem Rheinland zurück, konnte Zunftvogt Markus J. am 11.11., zusammen mit OB Dieter Salomon das erste Fass Narrenbier, auf dem Rathausplatz anstechen. Unterbrochen durch die „Vorstellung“ einer neuen Narrenzunft die sich die „Holzschläger Windbeutel“ nannten, ging der Anstich rund. Auch wenn VSAN Präsident Roland Wehrle den Termin 11.11. als unpassend „geißelte“  .....aber mir mache jo kei Fasneteröffnung sondern nur ein Faßanstich!.....gell Roland! So beging man diesen 11.11. nach Fasnetrufermanier, bis Abends beim offiziellen Lichtanzünden der Münsternarr das Motto der Fasnet 2004 verkündete; „S’blost degege!“. Die Vorbereitungen zu Fasnet 2004 liefen bereits auf Hochtouren. Die Humoristen trafen sich am 21.11. zum traditionellen Hock bei Narrenfreund Alfred Matt im Alemannenhof in Mengen. Bereits am 19.11. eröffnete Gönnermützenträger Jürgen „Moggy“ Geldreich seine „Adelhauser Weinstube“ und am 3.12.2003 erschien das neue Narrenbuch „Fasnet in alten Bildern“ von Wulf Wager. Auch die Fasnetrufer zeigen sich, wieder einmal mehr, in dieser Publikation in „alten Bildern“ vor 1940, als eine „alte Brauchtumszunft“.Am 7. Dezember kam der Nikolaus zu unserem Narrensome und bescherte die „Kleinen“ im Gasthaus Schauinsland bei Zünftler Jürgen Bohner.Einen Tag vor Heiligabend verstarb unser Gönnermützenträger und Narrenfreund Hans Schneider. Ein Urgestein der Freiburger Presse. „Auf ein Wort Herr Nachbar“ ist nicht mehr. Die Zunft verlor wieder einen wahren Freund.  Doch das Leben ist ein Kommen und Gehen, ein Suchen und Finden und man der festen Überzeugung auch für 2004 die Fasnet zu „finden“.Sie sollte wieder einige Höhepunkte im Zunftleben bereithalten. Doch darüber nächstes Jahr mehr!In diesem Sinne, Narri Narro!